Wo sich die Käfigeier verstecken
Regionalität wird nur bei Frischeiern gelebt, vor allem die Industrie setzt auf Import.
Jedes Jahr vor Ostern laden die Landwirtschaftskammer Österreich, die Agrarmarkt Austria (AMA) und die heimischen Geflügelhersteller, konkret die EZG Frischei (Österreichische Frischeier Erzeugungsgemeinschaft), zur Pressekonferenz rund ums Osterei. Die auf Freiwilligkeit basierende Eierdatenbank (die allerdings für das AMAGütesiegel verpflichtend ist) ist dabei ebenso fixer Bestandteil wie Daten und Fakten zum Eierverzehr. „235 Eier essen Herr und Frau Österreicher durchschnittlich im Jahr. Siebzig Millionen Eier werden rund um Ostern verspeist“, wird da gerne verkündet.
So weit, so gut. Auffallend ist dabei allerdings, dass zwar bei Frischeiern, die der Kunde im Lebensmittelhandel für den Privatgebrauch bezieht, Regionalität einen hohen Stellenwert hat. Dort wo aber Geld wichtiger ist als ein gutes Gewissen, also in der Industrie und auch in der Gastronomie und Hotellerie, sieht die Sache ein bisschen anders aus.
Teilt man den Eierverbrauch nämlich auf die einzelnen Sparten auf, wird deutlich, dass nur 30 Prozent (613,4 Millionen Eier) der hierzulande konsumierten Eier im Lebensmittelhandel verkauft werden. Der Großteil wird in der Gastronomie verbraucht, nämlich 40 Prozent oder 817,8 Millionen Eier. Der Rest verteilt sich auf die verarbeitende Industrie (25 Prozent) und auf die Weiterverarbeitung zu (gekochten) Oster- oder Jauseneiern (fünf Prozent). Import-Eier aus Käfighaltung. In der verarbeitenden Industrie stammen nur 40 Prozent der Eier aus Österreich. Bei 60 Prozent handelt es sich um „ImportEier aus (vorrangig) Käfighaltung“, wie die Landwirtschaftskammer Steiermark schreibt. Bei der Gastronomie gibt es keine derartigen Zahlen. Andreas Hütter, Geschäftsführer der Gnaser Frischeiproduktions GmbH (siehe oben), meint dazu aber: „In der Gastronomie kommt vor allem in Wien sehr viel aus Polen.“
Ganz ohne Eier aus dem Ausland würde es hierzulande allerdings gar nicht gehen. Die heimischen Landwirte decken rund 86 Prozent der Nachfrage ab, der Rest wird zugekauft. Der Großteil der importierten Ware komme laut Franz Kirchweger, Obmann der Erzeugergemeinschaft Frischei, aus Spanien, Polen und Tschechien, Flüssigund Trockenei meist aus Übersee.
Dennoch wird vor allem bei den Herstellern, sprich den Bauern, der Ruf nach mehr Transparenz immer lauter. Immerhin wird im Handel mittlerweile verlangt, dass jeder kleine Hendlbauer zurückverfolgt werden kann. In