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EMPFEHLUNGEN FÜR ZEITGENOSSEN, DIE AUF IHR GELD SCHAUEN
Die für heimische Anleger relevanten Börsen waren in der abgelaufenen Woche – mit Ausnahme der amerikanischen Technologiebörse Nasdaq – im Rückwärtsgang unterwegs. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen sind die Kurse doch schon sehr luftig. Um weiterzusteigen, brauchten sie neue Impulse, die in nächster Zeit wahrscheinlich nicht kommen werden.
Experten erwarten für die kommenden Monate deshalb im besten Fall eine volatile Seitwärtsbewegung. Im weniger günstigen Fall eine deutliche Korrektur. Allerdings rechnet kaum jemand mit einem echten Crash.
Zum anderen drücken derzeit noch die Präsidentschaftswahlen in Frankreich auf die Stimmung (siehe unten stehende Geschichte). Im Vorfeld einer solchen Richtungsentscheidung, die die gesamte europäische Konjunktur beeinflussen kann, positioniert man sich als Anleger besser nicht allzu aggressiv.
Die in den vergangenen Wochen immer wieder gestellte Diagnose, dass die Börsezeiten rauer werden und man entsprechend vor- und umsichtig investieren sollte, bleibt also uneingeschränkt aufrecht.
Dabei tut sich in einigen Branchen Erstaunliches. In Europa erlebt etwa der Automarkt einen unerwartet ausgeprägten Boom. Im März lagen die Autoanmeldungen europaweit beispielsweise um mehr als elf Prozent über dem Vorjahresvergleichswert. In absoluten Zahlen war das bis dato der mit Abstand höchste Märzwert. Im gesamten ersten Quartal wurde das vorjährige Absatzergebnis der Autobranche um immerhin fast neun Prozent überschritten.
Und das, obwohl gerade die europäischen Autobauer mit größeren Problemen im Umfeld kämpfen. Der VWDieselgate-Skandal hat das Image der Branche ramponiert, immer mehr Städte, vor allem in Deutschland, überlegen oder verhängen innerstädtische Fahrverbote für Dieselautos, bei Elek- troautos startet die deutsche Autoindustrie jetzt erst ihren Aufholprozess gegenüber Unternehmen wie Tesla oder BYD, die hier den Ton angeben.
Umso erstaunlicher ist der Boom bei den konventionellen „Verbrennern“, den Europa gerade erlebt. Und der sich in den Autoaktien noch keineswegs manifestiert hat. Deshalb sind nicht wenige Analysten der Meinung, dass europäische Autoaktien mehr Potenzial besitzen, als man ihnen bisher zutraute.
Besonders gilt das offenbar für die VW-Gruppe. Die hat neulich gute Quartalszahlen vorgelegt und eine Offensive auf dem immer wichtiger werdenden chinesischen Markt