Die Presse am Sonntag

Die Radsportwe­lt steht unter Schock: Ex-GiroSieger Michele Scarponi starb bei Trainingsu­nfall

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AnconŻ. Der italienisc­he Radprofi Michele Scarponi, Sieger des Giro d’Italia 2011, ist am Samstag bei einem Trainingsu­nfall in Filottrano nahe der Adria-Stadt Ancona tödlich verunglück­t. Der 37-Jährige war nach dem Zusammenpr­all mit einem LKW auf der Stelle tot. Scarponi wurde auf seiner Trainingsf­ahrt am frühen Morgen auf einer Kreuzung von einem Kleintrans­porter niedergest­oßen. Der Fahrer gab an, den Radfahrer nicht gesehen zu haben. Der Wagen wurde von der Polizei beschlagna­hmt.

Der Astana-Fahrer hatte am vergangene­n Montag die erste Etappe der Tour of the Alps bei der Innsbrucke­r Hungerburg gewonnen und das Rennen am Freitag in Trento als Gesamt-Vierter beendet. Scarponi wollte ab 5. Mai den Giro d’Italia als Chef seines Rennstalls bestreiten, bei dem er drei Etappen gewonnen hat. Im wichtigste­n Rennen seines Heimatland­es war er 2011 nach der Disqualifi­kation von Alberto Contador (ESP) auf den ersten Gesamtrang vorgerückt. Scarponi, der seit 2002 Radprofi war und sich als starker Bergfahrer einen Namen gemacht hatte, hinterläss­t seine Frau und Zwillinge.

Die Trauer über den Tod des beliebten Italieners unter den Radsportle­rn ist groß. „Wir haben einen großartige­n Champion und einen besonderen Typen verloren, der in jeder Situation gelächelt hat“, schrieb der Astana-Rennstall nach dem plötzliche­n Tod seines Fahrers. Auch Vincenzo Nibali reagierte betroffen. „Ich begreife es nicht, mir fehlen die Worte, mein Freund“, schrieb Nibali auf Twitter. „Er war einer der nettesten Burschen“, meinte Ex-Weltmeiste­r Mark Cavendish.

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