Ritt durch die Schattenseite
Afghan Whigs: »Arabian Heights«. Greg Dulli, Frontmann der soulbeeinflussten Grunge-Band The Afghan Whigs, schreit, fleht und heult sich halb heiser durch den melodramatischen, schwülen Rocksong, zu dem Patrick Keeler den unnachgiebigen, knackigen Rhythmus vorgibt; die Gitarren halten kaum Schritt. Ein Song wie ein Ritt durch Nacht und Wind – oder durch die Schattenseiten des Seins, des Lebens in Desillusion: „Love is a lie, like a hole in the sky, then you die“, singt Dulli. Gut, Grunge war nie für lebensbejahende Botschaften bekannt, selbst wenn sich Texte reimen. Mit „Arabian Heights“beweisen sich die Afghan Whigs jedenfalls als eine der relevantesten Überlebenden der Ära. Die düstere Single ist nach „Demon In Profile“zweiter Vorbote zum neuen Album „Spades“, dem zweiten seit der Wiedervereinigung 2012. Eine Tour führt die Afghan Whigs im Sommer durch Europa – am 4. August auch ins Wiener WUK.