Blattlinie
NACHRICHTEN AUS DER REDAKTIONSKONFERENZ
Sozialismuskritik zum 1. Mai, Praterlieder und ein kleines Geständnis.
Diese Blattlinie beginnt mit einem Geständnis. Es gibt im Kulturressort der „Presse“eine erstaunlich große Fanbase für den Liedermacher Der Nino aus Wien. Das ist insofern bemerkenswert, als sich das Feuilleton in Musik-, Film-, Religions-, Literatur- und Theaterfragen selten einig ist. Nur auf Nino Mandl, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, können wir uns (mit wenigen Ausnahmen) irgendwie einigen. (Okay, aktuell auch auf die Band Bilderbuch.) Als in der Themenkonferenz für diese Ausgabe das Stichwort „Prater“fiel, warf also Feuilletonchef Thomas Kramar sofort ein: „Da steuern wir eine Geschichte über Praterlieder bei.“Und ja, eines der jüngeren „Praterlieder“stammt von Nino, auch in seinem viel verblödelteren, aber bekannteren Song „Hallo“kommt die Wiener Spielwiese vor. Mein persönliches Best-of der Praterlieder führt übrigens seit einiger Zeit der „Rudschduam“von Molden/Resetarits/Soyka/ Wirth an. (Sollten Sie Zeit haben: Auch das Video dazu lohnt sich.) Was ich eigentlich sagen will: Lesen Sie die Titelgeschichte, unsere Annäherung an den Prater in acht Episoden, die Wien-Redakteurin Mirjam Marits directed hat. Weil, versprochen, es geht darin kaum um den Maiaufmarsch und gar nicht um das Schweizerhaus. (Ja, das geht.)
Auch sonst ist viel los in dieser Ausgabe: Martin Stuhlpfarrer liefert einen Stimmungsbericht des gestrigen Wiener Parteitags der SPÖ. Karl Gaulhofer schreibt über die Krise Südamerikas und darüber, wieso die Versprechungen des vor einem Jahrzehnt angekündigten „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“nicht gehalten haben. Innenpolitik-Ressortchef Oliver Pink erinnert uns auf den Geschichte-Seiten an die Entstehung der Demokratie in Frankreich. Und Innenpolitik-Onlineredakteurin Hellin Jankowski steuert im „Leben“-Ressort einen wichtigen Bericht darüber bei, wie Frauen trotz oder nach einer Krebserkrankung Kinder bekommen können.