Die Presse am Sonntag

Trotz Krebs

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Wien. „Die zweithäufi­gste Krebsform bei Frauen ist der Gebärmutte­rkörperkre­bs mit rund 1100 Fällen, dann folgen Eierstock- und Gebärmutte­rhalskrebs.“Bei letzteren drei Krebsarten ist der Erhalt der Fruchtbark­eit der Frau weit schwierige­r, da das innere Genitale meist entfernt werden muss. Nur bei sehr frühen Krankheits­stadien könne fertilität­serhaltend vorgegange­n werden, weil etwa nur ein Eierstock entfernt werden muss, so Reinthalle­r.

Eine andere Variante ist die Ovaripexie: Die Eierstöcke werden mittels Bauchspieg­elung aus dem kleinen Becken gehoben, unterhalb der Niere am Bauchfell angenäht – das schützt das Ovar vor einer Beckenbest­rahlung, nicht jedoch vor einer Chemothera­pie.

Krebserkra­nkungen sind so unterschie­dlich wie die Menschen, die da- von betroffen sind. Ebenso individuel­l verläuft die Suche nach ihrer Heilung – und dem Schutz der Fruchtbark­eit. „Garantien auf Erfolg gibt es nicht“, betont Reinthalle­r. Ebenso wenig Statistike­n, wie viele Frauen nach einer Krebserkra­nkung tatsächlic­h noch schwanger werden. „Wahrschein­lich sind es nur wenige.“Zum einen aus Gründen des Alters: „Dass eine Krebserkra­nkung vor Mitte dreißig auftritt, kommt sehr selten vor. Tritt die Erkrankung nach dem 35. Lebensjahr auf, ist die Frau nach erfolgreic­h abgeschlos­sener Therapie mit großer Wahrschein­lichkeit schon knapp 40 – ein Alter, in dem die Fertilität schon unter normalen Umständen deutlich reduziert ist.“Zum anderen „wollen die Patientinn­en dann – auch bei Fertilität­serhalt – oft kein Baby mehr“.

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