Blattlinie
NACHRICHTEN AUS DER REDAKTIONSKONFERENZ
Pfingstausgabe. Jagd nach der Wahrheit in Washington, HIV-Betroffene in Wien.
Manche Dinge zeigen besonders anschaulich, wie schnell die Zeit vergeht. Gefühlt vorgestern hatte Life-Ball-Erfinder Gery Keszler erklärt, er wolle ein Jahr Pause machen mit seiner Aids-Charity, um sie „in jeder Hinsicht neu zu erfinden“. Und schwupp, sind zwei Jahre vergangen, findet am Samstag im Wiener Rathaus der erste Post-Pausa-Life-Ball statt. Es wird der sechste oder siebente Life Ball für Teresa Schaur-Wünsch sein, den sie als Menschen- und Stadtleben-Redakteurin begleitet. Kaum jemand hat sich in den vergangenen Jahren so behutsam und ausdauernd mit dem Kernthema des Benefizballes, der Aufklärung und Enttabuisierung von HIV, auseinandergesetzt wie sie. Für diese Ausgabe hat sie unter anderem mit Elisabeth gesprochen, die seit neun Jahren weiß, dass sie HIV-positiv ist – und schildert, wieso die Krankheit, obwohl sie ihre schlimmsten Schrecken verloren hat, immer noch tabu ist.
Idee und Text zu unserer Titelgeschichte kommen von Günther Haller, dem Leiter unseres Archivs. Er hat sich genauer angesehen, wieso das Lächeln jahrhundertelang verpönt und praktisch nur den Verliebten erlaubt war und wie es kam, dass heute alle ständig ihr Smartphone anlächeln.
Besonders ans Herz gelegt sei Ihnen die Reportage von unserer Israel-Korrespondentin Susanne Knaul über zwei Familien, die der Sechstagekrieg im Juni 1967 bis heute prägt. Und Thomas Seibert liefert eine genaue Vorschau zum außenpolitischen Thema Nummer eins der kommenden Woche, wenn FBI-Chef James Comey vor dem Kongress in Washington zu den Ermittlungen gegen Präsident Trump aussagen wird. Eine Pfingst-Feiertagsausgabe wäre zudem nicht komplett ohne die erste Kritik von den Salzburger Pfingstfestspielen. Cecilia Bartoli erntete ordentlich Beifall für ihre Darstellung mit Kleid und Bart in „Ariodante“.