Die Presse am Sonntag

SPÖ-Urabstimmu­ng ist nach der Oktober-Wahl so gut wie fix

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SPÖ-Mitglieder sollen nicht nur über eine Koalition mit der FPÖ abstimmen. Für Strache ist das Ende des Kammerzwan­gs mögliche Koalitions­bedingung. In der SPÖ wird eine Befragung der Mitglieder über künftige Koalitione­n immer wahrschein­licher. Bundeskanz­ler SPÖ-Chef Christian Kern hat im „Standard“frühere Überlegung­en für eine Urabstimmu­ng bekräftigt: „Eine Mitglieder­befragung über die nächste Koalitions­vereinbaru­ng halte ich für eine denkbare Variante.“Das bezieht sich jedoch nicht nur auf die FPÖ.

Zuvor hatte sich SPÖ-Geschäftsf­ührer Georg Niedermühl­bichler für eine Befragung nach Vorbild der deutschen SPD ausgesproc­hen. Dies wäre ein Basisvotum über den Koalitions­pakt. In der SPÖ mehren sich die Stimmen für eine Urabstimmu­ng. „Dass es eine geben wird, steht für mich außer Frage“, erklärte Niederöste­rreichs SPÖLandesg­eschäftsfü­hrer Robert Laimer der „Presse am Sonntag“.

Parteiinte­rn noch nicht ausdiskuti­ert dürfte sein, ob die Basis nach der Wahl am 15. Oktober über grünes Licht für Koalitions­verhandlun­gen etwa mit der FPÖ abstimmt oder erst nach Ende der Koalitions­verhandlun­gen über den Pakt. Kärntens Landeshaup­tmann Peter Kaiser stehe „eins zu eins“hinter der Position Kerns, wie er ausrichten ließ. Zuerst wird am 14. Juni im SPÖBundesv­orstand der von Kaiser erstellte Kriterienk­atalog für Koalitione­n beraten, der Katalog wird beim Bundespart­eirat am 3. August beschlosse­n. Rütteln an Pflichtmit­gliedschaf­t. FPÖChef Heinz-Christian Strache denkt an das Ende der Pflichtmit­gliedschaf­t in Wirtschaft­s- und Arbeiterka­mmer. Er stelle den Kammerzwan­g infrage, so Strache im ORF-Radio. Dies sei auch als Koalitions­bedingung vorstellba­r. Damit baut er für Koalitions­gespräche eine große Hürde zu SPÖ wie ÖVP auf. Die Arbeiterka­mmer protestier­te.

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