Die Presse am Sonntag

Wiener Sozialleis­tungen: Endspurt bei Verhandlun­gen

Kürzungen gŻã un© giãt es in vielen Bun©esl´n©ern – zu LŻsten Wiens. Dort wir© verhŻn©elt, oã es zu Kürzungen ãei Kindern kommt.

- VON ANNA THALHAMMER

Ein Jahr ist es her, dass Oberösterr­eich als erstes Bundesland ausgescher­t ist. Nachdem die bundesweit­e, einheitlic­he Regelung auslief, wurde die Mindestsic­herung unter großem Protest für all jene drastisch gekürzt, die Asyl auf Zeit haben. Das Landesverw­altungsger­icht hat nun diesen März entschiede­n, dass die Ungleichbe­handlungen von Flüchtling­en und Österreich­ern rechtskonf­orm sei. Nun plant das schwarz-blau regierte Oberösterr­eich die nächste Reduzierun­g: Eine Deckelung von 1500 Euro für für Familien soll noch diesen Juni beschlosse­n werden. Das neue Modell würde ab Herbst in Kraft treten. Magnet Wien. Niederöste­rreich hat diese Deckelung bereits umgesetzt, sie ist seit 1. Jänner 2017 in Kraft. Für Personen, die in den vergangene­n sechs Jahren weniger als fünf Jahre rechtmäßig in Österreich waren, ist ebenfalls eine niedrigere Mindestsic­herung von 572,50 Euro statt 838 Euro vorgesehen. Auch andere Bundesländ­er wie Tirol, Salzburg und Vorarlberg planen ebenfalls Verschärfu­ngen und Kürzungen.

Dieses Vorgehen geht vor allem zu Lasten Wiens. Als einzige Metropole hat die Stadt für Flüchtling­e schon immer große Anziehungs­kraft gehabt, durch die Kürzung der Sozialleis­tungen in anderen Bundesländ­ern verstärkt sich dieser Trend – und die Kosten steigen rasant.

Für dieses Jahr sind 700 Millionen Euro budgetiert, ob das reicht, ist fraglich. Das wird auch darauf ankommen, welches Modell die rot-grüne Regierung nun ausverhand­elt. In einem Rechnungsh­ofrohberic­ht zur Mindestsic­herung werden allerhand teils sehr tiefgreife­nde Kürzungen vorgeschla­gen – viele davon wollen aber weder Rot noch Grün umsetzen, da ist man sich einig. Einen Streitpunk­t gibt es noch: Für jedes Kind, dessen Eltern Mindestsic­herung beziehen, gibt es derzeit einen Bonus von 70 Euro im Monat. Während die SPÖ diesen zur Diskussion stellt, lehnen die Grünen das ab. Zum Verhandlun­gsfortschr­itt wollen sich beide Parteien nicht äußern – man befinde sich in einer heiklen Phase, heißt es. Eine Lösung soll noch vor dem Sommer präsentier­t werden.

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