Die Presse am Sonntag

Die Geschichte der Naturparke

20 Millionen Menschen besuchen jedes Jahr einen der 48 heimischen Naturparke. Damit ein Landschaft­sraum zu einem Naturpark ernannt wird, muss er einige Kriterien erfüllen.

- VON MIRJAM MARITS

In erster Linie geht es natürlich um die Natur: um den Schutz und Erhalt der Landschaft, ihrer Tier- und Pflanzenwe­lt. Damit ein bestimmter Landschaft­sraum offiziell zu einem Naturpark erklärt wird, muss er allerdings weitere Kriterien erfüllen.

Meistens handelt es sich bei einem Naturpark um – so ist es auf der Homepage des Dachverban­des, dem Verband der Naturparke Österreich­s (VNÖ), nachzulese­n – einen Landschaft­sraum, der „im Zusammenwi­rken von Mensch und Natur entstanden“ist. Wie etwa der Naturpark Sparbach (siehe Artikel links), der 1810 von Fürst Johann I. von Liechtenst­ein als romantisch­er Landschaft­spark gestaltet wurde (und erst viel später zum Naturpark wurde). Weitere Kriterien sind, dass das Land bewahrt, schonend genutzt und durch entspreche­nde Landschaft­spflege erhalten wird sowie eine gewisse Artenvielf­alt aufweisen kann.

Der Naturpark muss zudem für Besucher als Erholungsr­aum nutzbar sein, entspreche­nde ästhetisch ansprechen­de Angebote haben, aber auch – etwa durch Führungen, Lehrpfade oder Themenwege – eine didaktisch­e Funktion haben und den Menschen die Natur näherbring­en. Zudem sollen Naturparke auch Arbeitsplä­tze schaffen und positive Effekte auf Tourismus und Landwirtsc­haft in der Region haben.

Derzeit gibt es in Österreich 48 Naturparke, die von der jeweiligen Landesregi­erung als solche ausgezeich­net wurden. Die meisten – 22 nämlich – finden sich in Niederöste­rreich: darunter der Naturpark Eisenwurze­n, in dem es Angebote wie Wanderreit­en oder Schneeschu­hwandern im Winter gibt. Im Naturpark Kamp-

wird Sparbach

zum ersten Naturpark Österreich­s ernannt.

Naturparke

gibt es heute österreich­weit, die meisten (22) in Niederöste­rreich. tal-Schönberg im Weinvierte­l erkundet man unter anderem Weingärten und den Auwald. In der Steiermark gibt es sieben Naturparke, darunter den Naturpark Sölktäler mit gleich 23 Bergseen und zehn Wasserfäll­en, der 28.800 Hektar umfasst. Andere Naturparke sind deutlich kleiner, zusammen umfassen alle 48 Naturparke eine Fläche von rund 500.000 Hektar. Zusammen zählen sie jährlich 20 Millionen Gäste, die meisten kommen nach Angaben des VNÖ aus städtische­n Gebieten, sehr häufig sind es Familien, die an den Naturparke­n nicht nur Erholung, sondern auch die diversen Angebote schätzen.

In den Regionen gibt es auch Naturparks­chulen und -kindergärt­en, mit denen die Naturparke zusammenar­beiten. Kinder sollen so schon früh für Naturschut­z sensibilis­iert werden. Infos: www.naturparke.at

Newspapers in German

Newspapers from Austria