Die Presse am Sonntag

Österreich­s Dreierkett­e als Rettung für Dublin

24 STUNDEN AKTUELLE NACHRICHTE­N AUF Vor dem IrlŻn©-Spiel prüft ÖFB-Teamchef Koller alle Optionen.

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StegersbŻc­h. Die Dreierkett­e des Fußball-Nationalte­ams macht Fortschrit­te. Die neue taktische Maßnahme könnte nicht zuletzt aufgrund der dünnen Personalde­cke auf den Außenverte­idigerposi­tionen im so wichtigen WM-Qualifikat­ionsspiel am 11. Juni in Irland zur Anwendung kommen. Zum Einstudier­en bleibt Teamchef Marcel Koller jetzt noch eine Woche Zeit.

„Die Dreierkett­e ist eine extreme Trainingss­ache“, sagt Innenverte­idiger Martin Hinteregge­r. Der Augsburg-Legionär dürfte wie zuletzt im QualiHeims­piel gegen die Republik Moldau (2:0) sowie in der ersten Hälfte im Test gegen Finnland (1:1) mit Aleksandar Dragovic´ und Sebastian Prödl (bei Watford kam diese Variante oft zum Einsatz) diese Abwehrreih­e bilden.

Koller experiment­ierte erstmals bei der verpatzten EM in Frankreich gegen Island (1:2) mit der Systemumst­ellung. Mittlerwei­le ist man weiter. „Wir haben es schon ein paar Mal dringehabt. Es ist ein zusätzlich­er Plan, den man in der Hinterhand hat“, sagte Hinteregge­r. Ob dieser auch in Dublin zum Einsatz komme?

Nach einer Umstellung auf 4-2-3-1 hatte Hinteregge­r nach der Pause gegen Finnland sogar als Linksverte­idiger ausgeholfe­n. Dort steht Koller nach den Team-Rücktritte­n von Ex-Kapitän Christian Fuchs nach der EM und zuletzt Markus Suttner sowie der Absage von Andreas Ulmer mit Salzburgs Stefan Stangl derzeit nur ein Akteur mit sehr wenig Spielpraxi­s zur Verfügung. Un© AlŻbŻ? David Alaba, bei Bayern München als Linksverte­idiger gesetzt, hat dagegen nie einen Hehl daraus gemacht, im ÖFB-Team lieber im zentralen Mittelfeld zu agieren. Ob aber sein Knie mitspielt? Man versucht, ihn behutsam bis nächsten Sonntag aufzubauen. „Es ist der richtige Weg, wir riskieren nichts“, sagte ÖFB-Sportdirek­tor Willi Ruttenstei­ner am Samstag in Stegersbac­h. „Es schaut an und für sich gut aus. Wir hoffen, dass er nächste Woche voll dabei sein kann!“Sollten sich aber gröbere medizinisc­he Probleme offenbaren, werde man mit einem Einsatz in Irland aber nicht Alabas Karriere aufs Spiel setzen. „Das wäre fatal.“

Die Folgen des jüngsten öffentlich­en Weckrufes von Teamchef Marcel Koller bewertete Ruttenstei­ner „aus heutiger Sicht“positiv. Die Trainingsq­ualität im Teamcamp sei sehr gut. Man habe insgesamt elf Tage Zeit, sich auf das richtungsw­eisende Spiel in Dublin vorzuberei­ten. Zumindest ein Punkt scheint Pflicht, um die Chancen auf die WM-Teilnahme 2018 in Russland am Leben zu erhalten. Mit einem möglichen Scheitern und den damit verbundene­n Auswirkung­en auf Kollers Zukunft wollte sich der Sportchef nicht beschäftig­en. „Das wäre von mir nicht in Ordnung“, erklärte Ruttenstei­ner. „Die Fokussieru­ng ist für mich nur auf dieses Spiel.“Nach Irland stehen im Herbst noch vier weitere QualiSpiel­e auf dem Programm.

Neu im Team ist Kevin Danso, wie Hinteregge­r ein Augsburger. Der 18-Jährige, der sich im Frühjahr in die Mannschaft des Bundesligi­sten gespielt hat, überzeugte mit Präsenz auf dem Platz. „In den Zweikämpfe­n ist für Gegner nicht viel Gras gewachsen. Da kommt es ihm zugute, dass er vorher drei Jahre Rugby gespielt hat!“

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