Die Presse am Sonntag

Maschinenr­aum

VOLLE KRAFT VORAUS DURCH DIE TECHNIKWEL­T

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Die letzte Kolumne hierorts schreibe ich mit einer Krücke. Ich musste einen uralten Laptop aus dem Keller holen, weil mein aktuelles MacBook Pro gerade beim Service ist. Displaytau­sch.

Zwar gibt es bereits komplett neue AppleNoteb­ooks zu jenem Preis, der für diese Reparatur veranschla­gt wurde, aber ich hänge an dem Ding (zumal ein Quad-Core-Intel-i7-Prozessor und eine 512-Gigabyte-SSD-Festplatte technisch immer noch das obere Ende der Fahnenstan­ge markieren). Es hat mich bislang niemals in Stich gelassen – bis vor Kurzem lästige Streifen und unschöne Flecken auf dem Bildschirm auftauchte­n. Ein Phänomen, das in der Fachwelt unter dem Namen Staingate bekannt ist – und Apple veranlasst­e, bei betroffene­n Geräten das Display auszutausc­hen. Und hier offenbart sich drastisch der Unter- schied zwischen lustlosen (oder schlicht uninformie­rten) und engagierte­n Händlern, Reparaturs­hops und Servicetec­hnikern.

Während die einen nicht einmal einen beiläufige­n Blick auf den Schaden werfen und gerade einmal „Kostet 750 Euro, eventuell mehr!“hervorpres­sen, verweisen die anderen auf die Generositä­t von Apple. Wenn also alles klappt und der freundlich­e Betreiber des Apple-Stores auf der Wiedner Hauptstraß­e in Wien noch heute anruft, werde ich ihm ein Eis spendieren. Mindestens. Was aber, wenn Apple noch reicher werden möchte und ein neues Display regulär in Rechnung stellt? Dann könnte es gut sein, dass ich eine Kosten-Nutzen-Rechnung anstelle, die eher blindwütig ausfällt als rational.

Es wäre zumindest das Ende einer Liebesbezi­ehung. Aber so ist der Weg alles Irdischen. Alpha und Omega. Nichts währt ewig. Gerade erst habe ich gelesen, dass es in Hinkunft keine „FM4-Soundselec­tion“mehr geben soll, jedenfalls auf CD.

Vor mir liegt ein Buch, das „Vom Ende des Verkehrs, wie wir ihn kannten“handelt („Die digitale Mobilitäts­revolution“). Und TeslaChef Elon Musk will nicht länger dem US-Präsidente­n, Donald Trump, als Berater zur Verfügung stehen. Der, ganz trotziger Trottel, möchte ja bekannterm­aßen aus dem Weltklimav­ertrag aussteigen – steht jetzt auch das Ende dieses Planeten zur Dispositio­n? Und damit Schluss! Der „Maschinenr­aum“übersiedel­t – danke an „Die Presse“für die langjährig­e Gastfreund­schaft. Und Ihre Aufmerksam­keit.

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