THERAPIE
Derzeit
leben ca. 12.000 bis 15.000 Menschen in Österreich mit dem HI-Virus. 48 Prozent erhalten ihre Diagnose erst sehr spät.
HIV
gilt heute als behandelbare, chronische Krankheit. Patienten haben eine normale Lebenserwartung.
Übertragen
wird HIV durch Blut, Sperma, Vaginalsekret, Muttermilch und Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit. Der Anteil an heterosexuellen und homosexuellen Übertragungen ist in etwa gleich hoch.
Bei optimaler
Therapie ist der Virus in den Körpersekreten nicht mehr nachweisbar. Schmied hofft auf ein Ja, „das wäre sinnvoll“. Was sich in den vergangenen Jahren indes nicht geändert hat, ist die Zahl der Neudiagnosen. 447 gab es 2016 in Österreich. „Eigentlich hätte ich mir schon erwartet, dass die Zahlen zurückgehen“, sagt Schmied. „Ein Gleichbleiben ist kein Erfolg.“Größte Herausforderung bleibe, „den Menschen klar zu machen, dass ein HIV-Test wichtig ist“. Es sei oft der Fall, dass Patienten vor ihr sitzen, die nie gedacht hätten, dass sie betroffen sein könnten. „Oft auch junge Frauen, die nicht daran denken, dass der Partner ein Risikoverhalten gehabt haben könnte.“
Hemmschwelle vor dem Test sei oft die Angst vor Stigmatisierung, „und man kann leider nicht sagen, dass diese Angst unnötig ist, denn es gibt die Stigmatisierung, immer noch“. Das ist der Punkt, bei dem Walter H. widerspricht. „Ich bin in meinem ganzen Leben noch nicht diskriminiert worden“, versichert er. Dass die Tochter seines alten Zahnarzts, als sie die Praxis übernahm, ihn nicht mehr behandeln wollte, als die den roten Punkt in seiner Akte sah? Nur dumm, findet er. Frisch von der Uni hätte sie es besser wissen müssen. Er habe sich eben eine andere Zahnärztin gesucht. tes