Ratloses Google Translate: »Genosse«
Der Übersetzungsdienst nutzt seit Herbst das neuronale Netzwerk GNMT - und wählte als erste verfügbare Sprache dafür Chinesisch. Beispiele zeigen, wo Googles künstliche Intelligenz nach wie vor versagt.
In verschiedensten Sprachen waren die Erpresserbriefe jener Hacker verfasst, die im Mai den Krypto-Trojaner WannaCry in die Welt setzten und damit Hunderttausende Rechner lahmlegten. Für ihre Übersetzungen verwendeten sie Analysen zufolge offenbar das Übersetzungsprogramm von Google, Google Translate.
Tatsächlich gibt es nichts Praktischeres, um halbwegs einfache Texte rasch und halbwegs verständlich in andere Sprachen zu übersetzen. Geht es um einfache Standardsätze, ist die Software bereits erstaunlich leistungsfähig. Kein Wunder, dass sie in den Alltag von Menschen in aller Welt Einzug hält. Bis hin zu einer Krankenschwester in Wales, die jüngsten Nachrichten zufolge ihren Dienst mit Hilfe von Google Translate versah, weil sie kaum Englisch verstand – was die Behörden dann doch als Sicherheitsgefährdung einstuften . . . Übersetzen in 103 Sprachen. Dennoch, und auch wenn über kuriose Ergebnisse von Google Translate nach wie vor leicht lachen ist: Die raschen Fortschritte dieses Übersetzungsprogramms in den letzten Jahren sind erstaunlich. Seit elf Jahren existiert der Dienst, mittlerweile ist er in 103 Sprachen verfügbar. Während einer Übersetzung sucht er in Millionen Texten nach ähnlichen Mustern, um die beste Übersetzung zu finden. Und er stützt sich immer stärker auf künstliche Intelligenz – in deren Erforschung Google