Die Presse am Sonntag

Mit aller Kraft zur Sensation

Jelena Ostapenko schlug am Weg zum Titel 299 Winner.

- VON CHRISTOPH GASTINGER

Jelena Ostapenko hat am Samstag sensatione­ll bei den French Open in Paris triumphier­t. Die Weltrangli­sten-47. besiegte im Finale die Rumänin Simona Halep nach 1:59 Stunden Spielzeit mit 4:6, 6:4, 6:3. Ostapenko, sie feierte am vergangene­n Donnerstag ihren 20. Geburtstag, gewann erstmals in ihrer Karriere ein Turnier. Die Lettin ist damit die jüngste Grand-Slam-Siegerin seit Maria Scharapowa bei den US Open 2006 (19 Jahre, 77 Tage). Den Rekord hält weiterhin Martina Hingis, die im Alter von 16 Jahren und 279 Tagen 1997 in Wimbledon siegte.

Als fünfte ungesetzte Spielerin hatte Ostapenko in Paris das Finale erreicht und sah beim Stand von 4:6, 0:3 auch schon wie die sichere Verliereri­n aus. Doch Halep, sie hätte mit einem Erfolg die Deutsche Angelique Kerber an der Spitze der Weltrangli­ste abgelöst, vermochte das Spiel nie zu kontrollie­ren. Ostapenko entschied über die Geschehnis­se am Platz, die Statistik bestätigte diesen Eindruck.

Die unerschroc­kene Lettin verzeichne­te 54 Winner und genauso viele unerzwunge­ne Fehler, Halep hingegen brachte es nur auf acht Winner und zehn Fehler. Im gesamten Turnierver­lauf hat Ostapenko, die ihre Vorhand in Paris durchschni­ttlich mit 122 km/h geschlagen hat, 299 Winner produziert. „Ich habe keine Worte dafür. Selbst als ich zurückgele­gen bin, habe ich so gespielt, wie ich eben spiele“, sagte Ostapenko, die in der am Montag veröffentl­ichten Weltrangli­ste auf Platz zwölf geführt werden wird.

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