Kunstwerte
WEGWEISER FÜR AUKTIONEN, MESSEN UND GALERIEN
Neue Messe. Während viele Kunstmessen um das Überleben kämpfen, setzt die Art-Innsbruck-Macherin auf Expansion. Ende Juni hob sie die Art Salzburg aus der Taufe.
Ende Juni wurde die Kunstmesse Art Salzburg Contemporary & Antiques International aus der Taufe gehoben. Veranstalterin ist Johanna Penz, Gründerin und Betreiberin der Art Innsbruck. Während es den kleineren und eher national ausgerichteten Veranstaltungen neben den großen internationalen Prestigemessen zunehmend schwerfällt, ihre Klientel zu finden, ist die Innsbruckerin auf Expansionskurs. Eigentlich wollte sie gar nicht so rasch vorgehen, erzählt sie. Aber als im Herbst der Salzburger Messechef auf sie zukam, sei alles sehr schnell gegangen. Sie hatte mit vielen Gegenstimmen zu tun. Salzburg sei ein schwieriger Markt und als Nichtsalzburgerin hätte sie es extra schwer, akzeptiert zu werden. Doch das nahm Penz als Ansporn.
In fünf Monaten stellte sie die Messe auf die Beine, die vorerst mit 44 Ausstellern bewusst klein gehalten wurde. Penz gewann vor allem ausländische Galerien für das neue Messeformat, das sich vorrangig der zeitgenössischen Kunst widmete. „Dazwischen haben wir ergänzend einige Antiquitätenhändler, doch möglicherweise werden wir uns im nächsten Jahr nur auf zeitgenössische Kunst begrenzen“, sagt Penz. Im ersten Jahr ist sie allen Ausstellern mit attraktiven Standpreisen entgegengekommen. Österreichische Galerien waren wenige dabei. Die meisten hätten abgewinkt und gesagt: Das schauen wir uns einmal an. Problematisch seien die enorm hohen Temperaturen gewesen, die sich negativ auf die Besucherzahlen ausgewirkt hätten. „Für nächstes Jahr werden wir den Termin wahrscheinlich in den Oktober verlegen“, kündigt die Messemacherin an. Verkauft worden sei laut Penz dennoch recht gut. Moderate Preise. Preislich war die Ware zwischen 1000 und 100.000 Euro angesiedelt, wobei das moderate Preissegment überwog. Damit trifft Penz eine Nische auf dem Markt, mit der sie gut im Geschäft ist. Sie bietet Galerien, die sonst nicht auf Messen im Ausland sind, eine Plattform und bedient die Käufer aus der Mittelschicht, die mit dem massiven Preisauftrieb des gehobenen Markts nicht mehr mithalten können. Ein Großteil der Kunst ist erschwinglich, dafür darf man keine museale Qualität erwarten. Es waren aber auch einige interessante Arbeiten dabei, wie beispielsweise von Jakob Gasteiger, dem die Tiroler Galerie Artdepot ein „Salzburg Special“gewidmet hat. Gasteigers Werk wurde zudem erst vor Kurzem im Salzburg-Museum ausgestellt. Baha Fine Art hat Arbeiten von Hundertwasser und Gottfried Helnwein im Angebot und auch ein frühes Werk von Hans Staudacher war auf der Messe vertreten.