Cocktails vom Roboter, Pizza aus dem Automaten
Automaten tauchen in der Gastronomie vor allem dort auf, wo es Fast Food gibt. Und am Land.
Zwei Roboter, die die Cocktails für die Gäste mixen und die Speisen und Getränke über scheinbar endlos lange, blinkende Schienen quer durchs Lokal direkt zu den Gästen an die Tische schicken. Es ist ein zugegebenermaßen spektakuläres Konzept, auf das die Rollercoaster-Restaurants setzen, seit dem Vorjahr gibt es im Prater auch einen Wiener Ableger der Lokalkette. Die angekündigten Roboter sehen zwar überhaupt nicht so aus, wie man sich das erwartet hätte, sondern sind zwei große Arme, die irgendwie an Baustellenfahrzeuge erinnern und in einem Glaskobel über dem Gästebereich werkeln.
Die Aufgaben eines Kellerns übernimmt der Gast im Rollercoasterlokal quasi zur Gänze selbst: Seine Bestellung gibt man am Tablet ein, die Speisen, die in kleinen Kochtöpfen mit Deckel daherkommen, müssen dann selbst etwas umständlich von den Schienen geschnallt und geöffnet werden. Das ist beim ersten Mal ganz lustig, aber irgendwie sehnt man sich zwischendurch doch nach einem Kellner, bei dem man einfach ein zweites Getränk nachbestellen kann. Oder sich darüber beklagen, dass der Burger irgendwie nicht so gut schmeckt, wie es der Preis hätte vermuten lassen.
Das Rollercoasterlokal ist nicht der einzige Anbieter im Wiener Prater, der den Restaurantbesuch automatisiert. Erst vor wenigen Wochen hat das oberösterreichische Unternehmen Bistrobox dort seinen mittlerweile elften Standort eröffnet. Dabei handelt es sich um einen Automaten, der innerhalb von zwei Minuten eine (leicht vorgebackene) Pizza bäckt. „Das wird sehr gut angenommen, wir haben steigende Nutzerzahlen, teilweise um die 30 Prozent“, sagt Geschäftsführer Klaus Haberl. Wobei der Standort in Wien eher eine Ausnahme ist. Denn in Oberösterreich wird der Automat vor allem in kleineren Städten und im ländlichen Bereich genutzt. Alles zwischen 4000 und 6000 Einwohnern sei dafür ideal. Teilweise sei die Box auch eine Art Jugendtreff geworden.
Die Jugend ist es auch, die vor allem auf die Automatisierung in der Gastronomie anspringt. So sind auch in Burgerläden automatisierte Bestellungen üblich – etwa über Tablets, inklusive Chip, der leuchtet, wenn die Bestellung fertig ist. Abseits vom FastFood-Bereich geht es in der Gastronomie aber noch recht menschlich zu. Auch in diesem Bereich ergänzt der Automat vielmehr als er verdrängt.