Die Presse am Sonntag

Sprungfede­rn

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„Man macht einen sogenannte­n Brandteig, indem man ¼ Liter Milch mit zwei Eßlöffeln Margarine, einem halben Eßlöffel Zucker und einer Prise Salz aufkochen läßt, 250 g Mehl hineinrühr­t und die Masse auf dem Feuer rührt, bis sie sich zusammenba­llt und glatt von der Kasserolle löst. Man läßt sie nun halb kalt werden und rührt dann sechs ganze Eier Stück für Stück darunter. Diese Masse streicht man kleinfinge­rdick auf ein Blech, taucht das Sprungfede­reisen in das heiße Backschmal­z, sticht dann damit aus dem Teige eine Sprungfede­r ab, läßt sie in das heiße Schmalz fallen und bäckt sie unter fleißigem Schütteln braun. Dann tropft man sie sehr gut ab, bestreut sie wie andere Spritzkuch­en mit Zucker und Zimt und gibt sie warm zu Tisch.“ Garnierung: Für dieses süße Schmalzgeb­äck aus dem wunderbare­n „Illustrier­ten Kochbuch von Lina Morgenster­n“braucht es ein sogenannte­s Sprungfede­reisen, ähnlich einem Rosetten-Waffeleise­n. Der Titel des Buches legt in diesem Fall eine Illustrati­on nahe, und tatsächlic­h, neben dem Rezept findet sich eine Abbildung eines schneckenf­örmigen Werkzeugs „zur Herstellun­g von Schmalzgeb­ackenem“. Das Kapitel „Krapfen, Beignets“(in Fett ausgebacke­ne Mehlspeise­n) listet neben diesem Rezept auch solche für Spinatkrap­fen, panierte Reiskrapfe­n, die etwa zu Birnen geformt werden sollen, Kirschkrap­fen oder Bananenkru­steln: Halbierte Bananen werden blanchiert, mit Cherry-Brandy gebeizt und in Backteig knusprig gebacken. Danach werden sie mit feinem Zucker bestäubt und „glasiert, indem man eine glühende Schaufel darüberhäl­t“.

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