Schneewittchen und die 400 Gartenzwerge
Wunderbar altmodische Märchenszenen, riesige Dinosaurier, zutrauliche Meerschweinchen und ein Lagerfeuer im Indianerdorf. Der FŻmilienpŻrk Hubhof in der Wachau lässt sich kaum mit anderen Vergnügungsparks vergleichen.
Wer sieht den Gartenzwerg mit der blauen Zipfelmütze als Erstes? Und den mit der Kochhaube? Es ist ein ganzes Meer an Gartenzwergen, mitten im Wald: große, kleine, solche mit Tieren im Arm oder auch in der Hängematte schaukelnd, die man hier entdecken kann. Wie ein großes Wimmelbild, auf dem man immer wieder neue Details findet.
Wo hat man jemals so viele Gartenzwerge auf einem Haufen gesehen? Sind diese wetterfesten Plastikzwerge nicht ziemlich aus der Mode gekommen? Nun, hier auf dem Hubhof, einem familiär geführten Erlebnispark in der Wachau, jedenfalls nicht. Und auch wenn der Gartenzwerg für viele das Symbol des Spießertums schlechthin sein mag: Den Kindern gefällt dieser Zwergerlgarten im Märchenwald.
Den Hubhof in bekannte Freizeitparkschubladen einzuordnen ist ziemlich schwierig, denn er hat vieles, was man aus anderen Themen- oder Erlebnisparks kennt. Hier wurden allerlei Attraktionen ziemlich bunt – und, so scheint es, ein wenig willkürlich zusammengewürfelt. Ein kunterbuntes, sympathisches und teilweise etwas altmodisches Sammelsurium. Da wäre der erwähnte Märchenwald mit seinen Schaukästen, in denen Märchen wie Aschenputtel oder Schneewittchen mit viel Liebe zum Detail (aber sichtlich schon vor vielen Jahren, genauer gesagt 1980) eingerichtet wurden. Auch hier lassen sich zig Details entdecken, wenn man sich die Zeit dafür nimmt.
Ehe man aber durch den Märchenwald (angenehm im Schatten und leicht bergauf ) spaziert, ist man schon – gleich nach dem Eingang nämlich – in Minimundus gewesen (hier stehen Sehenswürdigkeiten wie der Schiefe Turm von Pisa im Miniaturformat). Man fühlt sich aber auch an den Böhmischen Prater mit seinen nostalgischen Fahrgerätschaften erinnert: Hier auf dem Hubhof, ein wenig versteckt hinter Aggsbach Markt in der Wachau bergauf im Wald gelegen (bei der Anfahrt immer an den kleinen Dinos orientieren!), gibt es nämlich auch eine Reihe von kleinen Karussells, die sich bestens für Kindergartenkinder eignen. TrŻmpolin un© KugelbŻhn. Daneben kann man mittels Knopfdrucks Züge in einer kleinen Landschaft im Kreis fahren lassen – Kinder können aber auch in einem flachen Pool Schaufelradboote steuern. Und direkt nebenan wird in der Hüpfburg und auf Trampolinen gesprungen: Man probiert hier also schon in den ersten Minuten des Besuchs recht viel aus, dabei ahnt man noch gar nicht, welche Erlebnisse auf dem großen Areal mit seinen Wiesen und Wäldern noch auf einen warten.
In Sichtweite ist aber schon eine grüne, in den Hang gebaute Bahn, die früher zum Sommerrodeln genutzt wurde, mittlerweile dafür aber zu alt ist und zur riesigen Kugelbahn umfunktioniert wurde. Kinder lassen Plastikkugeln oben los und laufen die Wiese hinunter neben der Bahn entlang, um zu schauen, welche Kugel weiter rollt. Wieder einmal ein Beweis, dass Kinder blinkende, moderne Hightechattraktionen überhaupt nicht brauchen, um Spaß zu haben: Eine alte Bahn und Plastikbälle reichen dafür absolut aus.
Geht man rechts von der Kugelbahn weiter bergauf, entdeckt man kleine Gehege, in denen Kaninchen und erstaunlich zutrauliche Meerschweinchen (derzeit mit Jungtieren!) darauf warten, dass man ihnen das eine oder andere Kleeblatt zusteckt. Ein Märchenschloss mit Rapunzel, dem gestiefelten Kater und allerlei Nostalgie. Unterwegs begegnet man nicht nur Dinos, sondern auch einem Drachen im Wald. Das Futter, das man beim Eingang gekauft hat, wird man erst später an die immer hungrigen Ziegen verfüttern. MŻmmuts. Zunächst aber gelangt man in ein Zelt, das sich den Neandertalern und einigen ausgestorbenen Tieren widmet. Eine ernste Männerstimme vom Band informiert in Endlosschleife über das Leben damals, während man im dunklen Zelt die Tiere mittels Knöpfe steuern kann. So kann das Mammut seinen Kopf nach links und rechts neigen oder auch das Maul öffnen. Dass das Zelt schon vor Längerem konzipiert wurde ( und man heute wahrscheinlich auf die Infos vom Band in dieser Form verzichten würde), stört die Kinder nicht weiter. Man muss ja nicht zuhören, während man die Tiere bewegt oder nach Fossilien gräbt.
Schließlich erreicht man den Märchenwald: Vor dem recht großen Knusperhäuschen lockt die böse Hexe gerade Hänsel und Gretel ins Haus. Auf der Rückseite entdecken die Kinder eine Tür – man kann also ins Hexenhaus hinein. Dort wartet aber nicht etwa eine weitere Märchenszene, sondern Schaukästen voller Fossilien. Wer hätte das gedacht?
Im Schatten im Wald geht es bergauf. Alle paar Meter wartet eine Märchenfigur. Vor dem Knusperhäuschen lockt die Hexe gerade Hänsel und Gretel ins Haus.
Zwischen den Märchenetappen findet sich auch das sogenannte Babyland, ein Spielplatz für die kleinsten Kinder, aber auch weitere Fahrgeräte, daneben Bänke und Tischen für eine Jause. Apropos: Beim Eingang gibt es Eis und Snacks, wer länger bleibt (was durchaus passieren kann), sollte entsprechend Proviant mitnehmen.