Der Letzte dreht den Motor ab
An dieses Gerät erinnern wir uns lebhaft. Dabei liegt der Fahrbericht schon zwölf Jahre zurück. Die Viper hinterließ also Eindruck – was zweifellos auch ihr Daseinszweck war. Weniger mit Raffinesse. Das Styling – eher einfach gestrickt, wie auch das glanzlose Cockpit. Aber einen roten Startknopf gab es, damals eine Besonderheit. Und erst recht entsprach das, was er aktivierte, nicht ganz der Norm. „Das total vernünftige Achtliterauto“titelten wir. Die Zahl benannte freilich nicht den Verbrauch, sondern den Hubraum des Zehnzylinders. Ganz korrekt: 8,3 Liter. Leistung: um die 500 PS. Drehmoment: über 800 Newtonmeter. Nachhaltiger konnte man das Motto amerikanischer Muscle Cars nicht auf die Straße bringen: Big is beautiful! Als Auto für Kerle, die zupacken, verbat sich auch Firlefanz wie ESP oder Traktionskontrolle. Der volle Dampf, immer auf der Lauer. So kam es, dass wir beim Einbiegen auf die Wienziele Richtung Auhof plötzlich stadteinwärts blickten, die Viper ahndete Übermut am Gaspedal wie ein Schnellrichter. Nun ist es vorbei mit dieser Ikone des Grandsizing: Ende August schließt die Conner Plant in Michigan, wo die Viper von 80 Mitarbeitern in Handarbeit gefertigt wurde, fast 25 Jahre lang. Rest in Peace, Viper! Bauzeit: 1992 bis 31.8.2017