Offshore-Firmen, Briefkästen, Steueroasen:
Warum haben Karibikinseln noch keine Luxusliga, wenn doch dort alle Fußballstars so gute Geschäfte machen?
Geld ist eine Triebfeder unserer Gesellschaft, ganz besonders im Spitzensport. Warum sonst sind Millionengagen und Ablösen so ein Thema? Oder ist das Spiel an sich absurd geworden, weil der Star, den der 40 Stunden pro Woche hart arbeitende Familienvater so anhimmelt, in einer Woche mehr verdient als er in vier Jahren.
Dass der Doppelpass zwischen Geld und Gier harmoniert, ist bekannt. Dieses Phänomen reduziert sich ja nicht nur auf den Sport, es ergibt aber überhaupt keinen Sinn, dass ein Weltfußballer wie Cristiano Ronaldo 14,7 Millionen Euro am Fiskus vorbeigeschleust haben soll. Diese Summe würde dem Portugiesen vermutlich gar nicht abgehen, wenn er auf sein Konto schaut. Warum Stars, die bereits so viel verdient haben, dass selbst Nachfahren über zig Generationen bestens versorgt sind, zu Steuermodellen, karibischen Briefkastenfirmen und Offshore-Konstrukten greifen, ist absolut schleierhaft.
Nachdem Ronaldo mit dieser Problematik aber nicht allein dasteht, sondern auch Jose´ Mourinho, Radamel Falcao, James Rodr´ıguez, Pepe, Fa´bio Coentra˜o, A´ngel Di Mar´ıa etc. den gleichen Erklärungsbedarf gegenüber der spanischen Finanz haben, liegt der Verdacht nahe, dass nicht nur sie, sondern ein System dahinter Gier, Neid und Missgunst schürt. Da alle mit Jorge Mendes den gleichen Berater haben, liegt dieser Rückschluss durchaus nahe.
Erfolg macht blind, und wer würde denn nicht seinem langjährigen Begleiter, der todsichere Deals in Steueroasen kennt, vertrauen? Sofern solche Schlupflöcher legal sind, kann man dazu ja nur gratulieren, obwohl es schäbig ist, wenn ein Sportler, der ob seiner Popularität endgültig zu Wohlstand gekommen ist, Sozialabgaben verweigert. Und sind diese Tricks illegal, fallen sie ohnehin nicht weiter ins Gewicht. Jede Strafe ist mit dem Griff in die Portokassa beglichen, Haftstrafen für Weltstars zumeist nur eine Illusion. Naiv gefragt: Reue? Es hat sich kein Spieler von seinem Berater getrennt . . .