Die Presse am Sonntag

Exportschl­ager Nummer eins.

Österreich­s Fußballer sind in Deutschlan­d der Bei elf von 18 Bundesliga­klubs stehen ÖFB-Legionäre unter Vertrag, das Nationalte­am profitiert. Sorgenfrei ist Teamchef Marcel Koller dennoch nicht.

- VON CHRISTOPH GASTINGER

nach Jahren des Leerlaufs ihre wahre Berufung erkannt, sie verfolgt den Ausbildung­sweg nun mit aller Konsequenz. Speziell AboMeister Salzburg erwies sich in der jüngeren Vergangenh­eit als optimales Sprungbret­t. Mit Marcel Sabitzer, Konrad Laimer, Stefan Ilsanker (alle Leipzig), Martin Hinteregge­r, Georg Teigl (beide Augsburg), Robert Zˇulj (Hoffenheim) und Valentino Lazaro (Hertha BSC) stehen gegenwärti­g gleich sieben Akteure mit Salzburg-Vergangenh­eit im Aufgebot deutscher Bundesliga­vereine.

Bei aller, oftmals berechtigt­er Kritik an der Qualität der heimischen Liga im internatio­nalen Vergleich wird ein wesentlich­er Punkt fälschlich­erweise gern außer Acht gelassen: Würden die Ex-Salzburger heute im- mer noch in Salzburg, Zlatko Junuzovic´ und Aleksandar Dragovic´ bei der Austria oder Guido Burgstalle­r und Florian Kainz für Rapid spielen, die jeweiligen Mannschaft­en und in weiterer Folge die gesamte Liga wären zwangsläuf­ig besser. Der zukünftige Auftrag der Bundesliga und ihrer Vereine aber kann es auch weiterhin nur sein, die nächsten Sabitzers, Hinteregge­rs und Burgstalle­rs zu finden und sie für das Ausland interessan­t zu machen.

Legionäre aus Topligen, das ist unbestritt­en, bereichern auch das Spiel des Nationalte­ams. Unter Teamchef Marcel Koller bilden diese seit geraumer Zeit den Stamm, führten das ÖFB-Team letztlich zur EM 2016. Der Schweizer wird den Auftakt in Deutschlan­d übrigens mit besonders großer Aufmerksam­keit verfolgen. Vor der so wichtigen und wohl vorentsche­idenden WMQualifik­ationspart­ie in Wales am 2. September bieten sich seinen Spielern nur zwei Runden, um Spielpraxi­s zu sammeln.

Manche Sorgen Kollers aus dem Frühjahr könnten im Herbst in die Verlängeru­ng gehen. In Leverkusen droht Mittelfeld­abräumer Julian Baumgartli­nger und Innenverte­idiger Aleksandar Dragovic´ auch unter dem neuen Trainer, Heiko Herrlich, die Ersatzbank. Im Nationalte­am war das Duo bis zuletzt gesetzt – ob Koller im Spiel der letzten Chance eine Umstellung wagt?

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