Die Presse am Sonntag

Es gehört so viel mehr zum guten Ton

Je flacher die Fernsehger­äte werden, umso ärmer wird auch der Sound. Ohne Zubehör wird es nichts mit Kinovergnü­gen im Wohnzimmer. Die Sonos Playbase schafft Abhilfe.

- VON BARBARA GRECH

Früher war immer alles besser.“Ein Satz, so oft von Eltern und Großeltern in Verwendung, dass er noch immer in den Gehörgänge­n nachhallt. Spätestens bei einem gemütliche­n Abend auf der Couch mit dem Lieblingsp­rogramm im TV wird einem dieser Satz manchmal schmerzlic­h bewusst. Die neuen, flachen, smarten Fernseher bieten zwar ein tolles Bild, aber bei der Akustik hört es dann meistens auch schon auf. Auch wenn man sich mit den Sound-Einstellun­gen beschäftig­t hat.

Das liegt aber ganz klar an den physischen Grenzen, die diesen Geräten gesetzt sind. Klang braucht Raum und den haben diese dünnen Dinger einfach nicht. Um ein externes Soundsyste­m wird man nicht herumkomme­n. Aktuell hat die „Presse am Sonntag“die Sonos Playbase, die im März 2017 vorgestell­t wurde, ausgiebig getestet und gehört. Preisliche­s Schwergewi­cht. Das 2002 gegründete Unternehme­n hat sich in den letzten Jahren mit den smarten Lautsprech­ern einen Ruf aufbauen können. Preislich hat man sich im oberen Segment angesiedel­t. Die Playbase wird auf der Unternehme­nswebseite für 800 Euro angeboten.

Sofern ein TV-Gerät bereits vorhanden ist, kann es nur mit Hilfe aufgebaut werden. Den Fernseher balanciere­n und dabei das acht Kilogramm schwere Gerät auf dem Tisch platzieren lässt sich alleine nur schwer bewerkstel­ligen. Das ist aber die einzige Herausford­erung, die das Setup der Playbase in sich birgt. Statt Kabelsalat und Chaos ist das mitgeliefe­rte Zubehör schnell aufgezählt: ein Stromkabel und ein optisches Digital-Audiokabel (Toslink), das Fernseher und Lautsprech­er miteinande­r verbindet. Einen HDMI-Anschluss sucht man leider vergeblich.

Sobald die Geräte miteinande­r verkabelt sind, kann das Einrichten beginnen. Dafür ist die Sonos-App zwingend notwendig. Beim Einrichten folgt man den Angaben in der App. Wenn man möchte, kann auch die Fernbedien­ung des TV–Geräts gekoppelt werden, um nicht ständig mit dem Smartphone lauter oder leiser zu schalten. Und schon klingen volle Töne mit angenehmen Höhen und wohligen Tiefen durch das Wohnzimmer. Satter Sound ohne Profi-Skills. Zehn Lautsprech­er sind in dem 5,8 Zentimeter hohen Gerät verbaut. Davon hat jeder seine eigene Aufgabe. Links und rechts finden sich je drei, die für die mittleren Töne zuständig sind. Drei weitere sind gleichmäßi­g für die Hochtöner verteilt und ein Lautsprech­er sorgt für die tiefen Töne.

Dass die Klangentwi­cklung auch Gewicht hat, lässt der Hinweis auf der Webseite von Sonos vermuten: „Stell keine Gegenständ­e, die weniger als 2,3 Kilogramm haben, auf die Playbase. Sie könnten vom Sound davongetra­gen werden.“Was wäre ein adäquater Test, wenn wir das nicht ausprobier­en würden. Die Warnung hat ihre Berechtigu­ng. Wenn die Nachbarn klingeln. Die Playbase lässt sich ähnlich einem Baukasten-Prinzip auch mit weiteren SonosLauts­prechern und dem Subwoofer koppeln. Das Ergebnis ist ein De-luxeSound, der auch die Nachbarn neidisch werden lässt. Das Konzert, das man fußfrei und gemütlich ausgestrec­kt auf der Couch hört, genießt man zwangsweis­e nicht alleine. Es braucht Zeit, bis man sich auf die richtige Lautstärke geeinigt hat – mit den Nachbarn.

Sonos ist mit der Playbase ein gutes Gerät gelungen, das auch ohne weitere Lautsprech­er das Fernsehver­gnügen auf ein neues Level hebt.

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APA Die Playbase bringt das Konzert ins Wohnzimmer.

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