Bannon will für Trump »in den Krieg ziehen«
Der Ex-ChefstrŻtege kehrt zu dem ultrarechten Portal Breitbart zurück. Dort will er die Opposition und interne Kritiker angreifen.
WŻshington. Steve Bannon, Donald Trumps bisheriger umstrittener Chefstratege, hat nach seinem Auszug aus dem Weißen Haus martialische Kriegsrhetorik parat. Er werde weiterhin „für Trump gegen seine Widersacher in den Krieg“ziehen, so Bannon – und weiter: „Ich habe die Hände wieder an meinen Waffen.“Gleich nach seiner Kündigung bezog Bannon wieder die Räume seines früheren Arbeitgebers, die ultrarechte Nachrichtenseite Breitbart News, und leitete als Vorstandsvorsitzender die Redaktionskonferenz am Freitagabend. In sozialen Medien feierte Breitbart die Rückkehr des alten Chefs mit dem Hashtag War (Krieg).
Er habe ohnehin nur ein Jahr bei Trump bleiben wollen, sagte Bannon. Letztlich arbeitete er fast sieben Monate im Weißen Haus und war davor im Wahlkampf für den Präsidenten tätig. Bannon gilt als Brückenbauer Trumps zu den Ultrarechten, er zog die Fäden im Hintergrund, wenn es um populistische Forderungen wie die Mauer an der Grenze zu Mexiko ging. Gemeinsam mit Trump geriet Bannon zuletzt ins Kreuzfeuer der Kritik, als der Präsi- dent den rechtsextremen Aufmarsch in Charlottesville relativierte.
Gerüchte, dass Bannon das Weiße Haus verlassen werde, kursierten bereits seit einigen Wochen und hielten sich umso hartnäckiger, als John F. Kelly Ende Juli Reince Priebus als Stabschef ablöste. Kelly und Trump-Schwiegersohn Jared Kushner gelten als die größten internen Kritiker Bannons. Mit seiner Rückkehr zu Breitbart kündigte Bannon nun an, nicht nur die Gegner Trumps, sondern auch die Trump-kritischen Republikaner „zermalmen“zu wollen. Beobachter gehen davon aus, dass von nun an auch seine alten Gegner wie Kelly und Kushner mit wilden Schlagzeilen rechnen müssen.
„Die Trump-Präsidentschaft, für die wir gekämpft und den Kampf gewonnen haben, ist vorbei“, sagte Bannon am Freitag. Man habe jedoch eine große Bewegung erschaffen, „und wir werden was aus dieser Trump-Präsidentschaft machen“. Unterdessen gaben weitere politische Berater Trumps auf: Unter anderem zog sich Finanzinvestor Carl Icahn als Deregulierungsberater zurück.