Die Presse am Sonntag

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Brooklyn. Kalfaˇr schreibt auf Englisch, im englischsp­rachigen Raum fand sein Debüt großen Anklang. Mittlerwei­le ist das Buch in einigen Übersetzun­gen erschienen, auch auf Tschechisc­h und zuletzt auf Deutsch. Nach Tschechien kommt er nur auf Besuch, dennoch definiert sich der 28-Jährige als Tscheche.

Einen Roman über Einsamkeit und Isolation habe er schreiben wollen, sagt Kalfar.ˇ „Es gibt wohl keinen einsameren Ort, als allein in einer Weltraumka­psel zu sitzen“, meint der Autor. Dann sei man auf das Wesentlich­e reduziert und müsse sich seiner Vergangenh­eit stellen. Für Jakub wird es im All sehr, sehr einsam. Als er während seines Weltraumtr­ips von seiner geliebten Lenka verlassen wird, sieht er zuerst kaum noch einen Grund, mit seiner Mission weiterzuma­chen. Das Zusammentr­effen mit einem skurrilen Weltraumwe- Jaroslav Kalfaˇr: „Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt“übersetzt von Barbara Heller Tropen-Verlag 368 Seiten 22,70 Euro sen – ein spinnenart­iges Tier mit rotem Kussmund und 34 Augen, das sich scheinbar in sein Raumschiff eingeschli­chen hat –, hält ihn aufrecht. Die beiden teilen die Liebe zu Nutella – das verbindet. Zuerst fürchtet er dieses Wesen, dann sind seine Unterhaltu­ngen mit Hanusˇ – wie er das Wesen nennt – das Einzige, das ihn weitermach­en lässt.

Auf seinen Unterarm hat Kalfarˇ einen großen, gesichtslo­sen Raumfahrer tätowiert. „Das Tattoo sollte mich während des Schreibens immer an meine Mission erinnern. Scheitern war somit keine Option, denn dann würde mich meine Tätowierun­g für immer daran erinnern“, meint der Autor kokett.

Und welches Tattoo werde er sich für sein zweites Buch stechen lassen, an dem er bereits schreibt? Das will er noch nicht verraten, der tschechisc­he Hipster aus Brooklyn.

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