Eklat überschattet Sieg
WM-QuŻlifikŻtion. Hooligans verderben Deutschlands 2:1-Sieg gegen Tschechien, die DFB-Spieler verweigern die Verabschiedung.
PrŻg. Das Ticket zur Fußball-WM 2018 in Russland liegt für Titelverteidiger Deutschland nach dem siebenten Sieg im siebenten Qualifikationsspiel längst bereit. Von eitel Wonne war bei der Mannschaft von Joachim Löw nach dem überaus glücklichen 2:1-Sieg dennoch keine Spur. Dazu trug nicht nur die schwache Leistung in Prag, sondern auch das Verhalten von rund 200 Fans bei, die sich danebenbenommen hatten.
Die Gruppe, die ihre Tickets laut Angaben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nicht über den offiziellen Verkaufsweg bezogen hatte, sondern in einem direkt angrenzenden Block weilte, griff nicht nur den Verband und Torschütze Timo Werner von RB Leipzig an, sondern fiel mit Pfiffen während einer Gedenkminute – und mit rechten Parolen auf. Deutschlands Spieler verweigerten daraufhin die sonst übliche Verabschiedung von den Anhängern. „Wenn du Gesänge hörst mit nationalsozialistischem Hintergrund, braucht man sich nicht zu wundern, dass wir das nicht bejubeln“, erklärte Offensivspieler Julian Brandt. Mats Hummels sah das ähnlich: „Das sind keine Fans, das sind Hooligans.“Mit Blick auf das Heimspiel am Montag in Stuttgart gegen Norwegen äußerte sich Hummels hingegen hoffnungsvoll: „Ich bin mir sehr sicher, dass es da dann ganz anders ausschauen wird.“ Ein KopfbŻlltor. Einfache Ballverluste durchkreuzten Löws ultraoffensiven Plan. Phasenweise bettelten die Deutschen regelrecht um Gegentore. Das 1:1 durch Vladim´ır Darida (78.) blieb durch Hummels späten Kopfballtreffer (88.) jedoch letztlich ohne Folgen. „Da haben wir definitiv ein Quali-Spiel der schlechteren Sorte abgeliefert“, sagte der Siegestorschütze.
Für das Norwegen-Spiel kündigte Löw „den einen oder anderen Wechsel“an. „In der Konstellation der Tabelle können wir auch einmal andere sehen.“Wenn Deutschland gegen Norwegen gewinnt und Nordirland parallel zu Hause gegen Tschechien Punkte abgibt, hätte der Weltmeister sein WMTicket in Gruppe C schon nach acht von zehn Runden sicher.