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NACHRICHTEN AUS DER REDAKTIONSKONFERENZ
Deutschland wählt in einer Woche. Wir sind erst drei Wochen später dran, die Bevölkerung zeigt dennoch kaum Ermüdungserscheinungen.
Der größte von vielen großen Unterschieden zwischen dem deutschen und dem österreichischen Wahlkampf ist: In Österreich stellen sich Kanzler Kern und seine Herausforderer Kurz und Strache so gut wie allen Wahlkonfrontationen. Während sich die deutsche Kanzlerin, Angela Merkel, nur zu einem Wahlduell mit ihrem SPDKonkurrenten, Martin Schulz, bereiterklärte. In der Redaktion waren die Debatten darüber, wer es nun besser getroffen hat – die deutschen oder die österreichischen Wähler –, hitzig, am Ende waren wir uns (fast) einig: Besser (zu) viele Diskussionen als eine.
Die Österreicher sind der vielen Wahlkonfrontationen bisher nicht müde. (Reden wir in drei Wochen noch einmal.) Das beweisen auch der vergangene Freitag und das große Publikumsinteresse an der einzigen Dreierkonfrontation zwischen Kern, Kurz und Strache, die auf Einladung der Bundesländerzeitungen und der „Presse“im Linzer Design Center stattgefunden hat. Schon die Zugriffe auf die Livestreams auf den Websites von „Kleine Zeitung“, „Vorarlberger Nachrichten“und der „Presse“waren hoch. Einen Rekord brachte die Diskussion dem Sender ORF III: Die zeitversetzte Ausstrahlung der Diskussion am Freitagabend um 20.15 Uhr sahen im Durchschnitt 350.000 Menschen, der Spitzenwert lag bei 450.000 Zusehern. Das ist die bisher höchste Quote für eine Sendung seit dem Bestehen des vor sechs Jahren gegründeten Kultur- und Informationssenders. Die Aufzeichnung der Sendung können Sie nach wie vor auf unserer Website abrufen.
Den Schwerpunkt zu Angela Merkel in dieser Ausgabe liefert Berlin-Korrespondent Jürgen Streihammer. Er erklärt die Methode Merkel und begab sich dafür auf eine Spurensuche, die ihn an diesem Wochenende auch auf die Insel Rügen zu einem ihrer letzten Wahlkampfauftritte führte.