Die Presse am Sonntag

Kunstwerte

WEGWEISER FÜR AUKTIONEN, MESSEN UND GALERIEN

- VON E VA KOMAREK

Viennacont­emporary. Die Kunstmesse für zeitgenöss­ische Kunst, die nächste Woche eröffnet, etabliert sich in ihrem sechsten Jahr langsam auf dem internatio­nalen Parkett.

Der Schreck steckt den Veranstalt­ern der Kunstmesse Viennacont­emporary nach dem Brand in der Marx Halle vergangene­s Wochenende noch in den Gliedern. Die Aufbauarbe­iten hatten schon begonnen, als Feuer ausbrach. Es stellte sich heraus, dass es Brandstift­ung war. Zum Glück ist es glimpflich verlaufen. „Nur eine kleine Fläche kann nicht genützt werden, auch der Brandgeruc­h verzieht sich in der offenen Halle schnell und die Messe wird plangemäß stattfinde­n“, sagt Renger van den Heuvel, Managing Director der Messe, am Rande einer Art Dinner zur Presse.

110 Galerien aus 27 Ländern reisen zur sechsten Viennacont­emporary an. Unter der künstleris­chen Leitung von Christina Steinbrech­er-Pfandt werden ab 21. September Werke von über 500 Künstlern gezeigt. Im Fokus steht heuer Neoavantga­rde aus Ungarn. Kuratierte Shows sind Fixpunkte der Messe. Zone1 zeigt zehn Soloshows von Künstlern unter 40 Jahren, die in Österreich geboren oder hier ausgebilde­t wurden. Dazu zählen etwa Sarah Pichlkostn­er, Flora Hauser, Florian Schmidt und Thilo Jenssen. Internatio­nalisierun­g. In der Sektion Nordic Highlights zeigen vier Galerien Arbeiten dänischer, schwedisch­er und finnischer Künstler. Mit diesem geschickte­n Schachzug weckt die Messe auch die Aufmerksam­keit der skandinavi­schen Kunstszene. So gelingt es, die Viennacont­emporary Schritt für Schritt zu einer echten internatio­nalen Messe für zeitgenöss­ische Kunst zu machen, ein Unterfange­n, das bisher keiner Messe in Wien wirklich gelungen ist. Auch das Talks-Programm zeigt, dass die Messe internatio­nal angekommen ist. „Talks: Borderline“widmet sich dem Thema Globalisie­rung der Kunstwelt und hat eine spannende Liste an Diskutante­n. Kate Sutton, Stanford-Absolventi­n und von den USA bis Russland als Kuratorin aktiv, hat das Talks-Programm zusammenge­stellt. Es diskutiere­n unter anderem die Künstlerin Juliette Blightman, Joao˜ Ribas, Kurator des Serralves Museum, Defne Ayas, Direktorin des Witte de With Centers in Rotterdam und Alessandro Vincentell­i, Kurator des Baltic Centre in Gateshead in Großbritan­nien.

Gänzlich neu ist der Viennacont­emporary Cinema Prize, der in Kooperatio­n mit dem Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig (Mumok) heuer erstmals vergeben wird. Der Gewinner wird aus dem Cinema Program ausgewählt, das während der Messe läuft. Kurator Olaf Stüber hat Arbeiten rund um das Thema „My own little happiness“zusammenge­stellt. Die Viennacont­emporary läuft von 21. bis 24. September in der Marx Halle.

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