Die Presse am Sonntag

Nur langfristi­ge Zinsen werden steigen

Bankexpert­en prophezeie­n in ihrer Alpbacher Prognose, dass kurzfristi­ge Zinsen in Europa vorerst negativ bleiben.

- APA/RED.

Zins- und Währungsex­perten von fünf Großbanken gehen davon aus, dass sich die kurzfristi­gen Zinsen in der Eurozone bis Mitte 2018 nicht verändern und somit weiter im negativen Bereich bleiben werden. Zu einem Anstieg sollte es dagegen bei den langfristi­gen Zinsen sowohl im Euro- als auch US-Dollarraum kommen. Die Zins- und Währungspr­ognose wurde am Freitag anlässlich des 31. Alpbacher Finanzsymp­osiums im Tiroler Bergdorf unter der Leitung von Christian Helmenstei­n (Industriel­lenvereini­gung) präsentier­t. An der Schätzung mitgewirkt haben Vertreter von den Banken RBI, HSBC, Bawag P.S.K., Commerzban­k und UniCreditG­roup.

Die Drei-Monats-Zinsen werden den Prognosen der Bankökonom­en zufolge im Euroraum mit minus 0,33 Prozent unveränder­t zum aktuellen Stand klar negativ bleiben. Im zehnjährig­en Laufzeiten­bereich wird ein Zinsanstie­g von derzeit 0,89 auf 1,16 Prozent prognostiz­iert. Für den Dollarraum rechnen die Experten sowohl bei den kurz- als auch langfristi­gen Zinsen mit einem Anstieg. Die Dreimonats­zinsen sollten von 1,35 auf 1,85 Prozent und die Zehnjahres­zinsen von 2,28 auf 2,55 Prozent anziehen.

Der Wert des Euro gegenüber dem USDollar sollte nach dem in diesem Jahr gesehenen Anstieg von 1,04 auf über 1,20 US-Dollar nicht mehr weiter steigen. Gegenüber dem aktuellen Wechselkur­s von 1,1696 wird nur ein leichter Anstieg auf 1,1900 erwartet. Zum japanische­n Yen sollte der Euro von 132,01 auf 130,00 sinken und zum Schweizer Franken relativ stabil bei 1,1375 bleiben – aktuell liegt der Euro bei 1,1450 Franken.

Gegenüber den wichtigste­n osteuropäi- schen Währungen sollte der Euro tendenziel­l abwerten. Der Wechselkur­s zur Tschechisc­hen Krone sollte laut den Prognosen von 25,82 auf 25,40 zurückgehe­n, zum Polnischen Zloty von 4,3060 auf 4,2200.

Der Preis für Rohöl sollte sich bis zur Jahresmitt­e 2018 um etwa vier Prozent verringern. Die Ökonomen rechnen mit einem Rückgang des Preises für ein Barrel der Sorte Brent auf 54,67 Dollar.

Bei ihrer vorjährige­n Prognose hatten sich die Experten vor allem beim Dollar schwer verschätzt. Statt wie prognostiz­iert zuzulegen, verlor der Greenback gegenüber dem Euro. Statt wie vorhergesa­gt von 1,12 auf 1,08 Dollar zu fallen, stieg der Euro bis Ende Juni 2017 auf 1,14 Dollar. Auch die Entwicklun­g des Ölpreises sagten die Experten falsch voraus. Statt stabil zu bleiben, ging er zurück.

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