»Die unbewaffnete Armee Kataloniens«
Der FC Barcelona ist WeltmŻrke un© Symãol ©es KŻtŻlŻnismus. DŻs CŻmp Nou ist NŻtionŻlheiligtum, ©ie Spieler sin© Wortführer ©er SepŻrŻtisten. Die RivŻlit´t zu ReŻl, ©en Königlichen, ist sinnstiften©.
Gerard Pique´ ist Katalane aus tiefstem Herzen. Aufgewachsen in La Masia, dem berühmten Fußballinternat des FC Barcelona, reifte er an der Seite von Barca-¸Legende Carles Puyol zu einem der besten Verteidiger der Welt. Pique´ war der unbekümmerte Bub aus Barcelonas Bürgertum, Puyol die Kämpfernatur aus dem Hinterland der Metropole. Gemeinsam formten sie ein Abwehrbollwerk, während im Mittelfeld Xavi Hernandez,´ ein glühender Katalane und der erfolgreichste Spieler der spanischen Fußballgeschichte, dirigierte.
In der Coachingzone stand Pep Guardiola, auf der VIP-Tribüne thronte Klubpräsident Joan Laporta, beide prominente Wortführer der Separatisten. Es war die Glanzzeit des FC Barcelona, mit ihrem Kurzpassspiel Tiki-Taka dominierte Barca¸ Europas Klubfußball.
Inzwischen 30, ein Familienvater und fix mit Popstar Shakira liiert, ist Pique´ nicht mehr der Twen mit Modelvertrag. Er hat womöglich die härteste Woche seiner Karriere hinter sich. Am vorigen Sonntag verurteilte er unter Tränen die Gewaltszenen beim Unabhängigkeitsreferendum. Anfangs sträubte er sich dagegen, im Sonntagsspiel vor leeren Rängen im Camp Nou gegen Las Palmas anzutreten. Zuvor hatte er ein Foto von seiner Stimmabgabe gepostet und dazu getextet: „Gemeinsam sind wir nicht zu stoppen.“
Beim Trainingsauftakt der Roja, der Nationalmannschaft, in Madrid wurde er von den Zuschauern mit Buhrufen, „Hau ab“-Parolen und faschistischen Kampfliedern empfangen und angepöbelt. Ein TV-Kommentator sprach vom „Feind in den eigenen Reihen“. Entnervt brach Pique´ das Training ab. Zu- vor hatte er laut über einen Rücktritt aus dem Nationalteam nachgedacht.
Teamchef Julen Lopetegui, ein Baske, stellte sich demonstrativ hinter seinen Abwehrrecken. Pique´ versuchte, die Wogen zu glätten: „Die Seleccion´ ist meine Familie.“Er sei stolz, „für Spanien spielen zu dürfen“. Vor dem Match am Freitagabend gegen Albanien in Alicante umarmte er in einer Versöhnungsgeste Sergio Ramos, den Teamkapitän und zugleich seinen schärfsten Kritiker. Es half alles nichts: Beim 3:0-Sieg – dem Ticket für die WM in Russland – pfiffen ihn die Fans bei jeder Ballberührung gnadenlos aus. Nach 60 Minuten hatte der Teamchef ein Erbarmen und nahm ihn vom Feld.
Pique´ polarisiert. Außerhalb Barcelonas wird er in spanischen Stadien regelmäßig ausgebuht. Angeblich hat