Der Stuttgarter aus Alabama
Donald Trump ist es bekanntlich ja sauer aufgestoßen, dass er bei seinen (nun eher seltenen) Spaziergängen durch seine „Hood“in Uptown Manhattan so viele Mercedes-Modelle erblicken musste: „In der 5th Avenue in New York hat jeder einen Mercedes vor der Tür stehen“, polterte der USPräsident, der in der Vergangenheit selbst mehrere Modelle mit Stern sein Eigen nannte. Demgegenüber, so Trump, würde niemand in Deutschland Chevrolet fahren. Das ist zugegebenermaßen auch schwierig, seitdem die GMMarke ihren Vertrieb in Europa vor Jahren eingestellt hat. Vor allem aber trifft die Schelte das falsche Unternehmen. Mercedes betreibt in Tuscaloosa, Alabama, das größte Werk außerhalb Deutschlands. Vor genau 20 Jahren eröffnet, feiert der Standort in diesem Jahr Geburtstag. 1997 lief dort die M-Klasse (heute: GLE) erstmals vom Band, mittlerweile werden alle großen SUVs der Marke dort produziert, sie wandern zu zwei Drittel in den Export (unter anderem nach Europa) und verbessern damit die US-Handelsbilanz. In ein paar Jahren werden in Alabama auch rein elektrische Modelle gefertigt, eine eigene Batterieproduktion wird ebenfalls aufgenommen. Wie auch immer der US-Präsident dann heißen wird. Die erste M-Klasse kann man zu jenen Autos zählen, auf die die Welt gewartet hat. Denn selbst die lausige Qualität der ersten Exemplare „Made in USA“konnte den Durchmarsch der Baureihe nicht verhindern. Mit dem W163, so der interne Code, begann die goldene SUV-Ära der Stuttgarter. Mercedes-Benz W163, Bauzeit 1997-2005.