Die Presse am Sonntag

Ein feiner, bunter Hörspielwü­rfel

Abgebroche­ne Kassettend­ecks, zerkratzte CDs, Krise im Kinderzimm­er: Davon hatten die Erfinder der Toniebox genug – und entwickelt­en einen Lautsprech­er speziell für Kinder.

- VON BARBARA GRECH

Das abendliche Einschlafr­itual mit dem jungen Nachwuchs ist geprägt von der Suche nach dem richtigen Stofftier, dem passenden Schlafanzu­g und dem fixen Ablauf im Badezimmer. Zumindest in der Theorie. Nicht immer funktionie­rt das ohne Reibereien, Gezänke oder gar ein paar Tränen, weil der Stoffhase gerade jetzt in der Waschmasch­ine ein Bad nehmen muss, nachdem er sich im Garten einen Bau buddeln musste.

Der entspannte Teil ist meist die Gutenachtg­eschichte. Zuerst noch eingekusch­elt in Mamas oder Papas Armen, werden die Lieblingsg­eschichten wieder und wieder gelesen, bis die Augen von allen Beteiligte­n ganz klein sind. Auch wenn die Kinder größer werden, bleiben Geschichte­n immer hoch im Trend. Die Eltern sind dann aber irgendwann out.

In unseren Kindertage­n waren „Erzähl mir was“-Geschichte­n auf Kassette der Renner und durch nichts zu ersetzen. Abgesehen davon, dass sie sich im Kassettens­pieler verheddert­en und meist mühsam mit dem Bleistift aufgefädel­t werden mussten. Sie wurden abgelöst von CDs, die dann meist zerkratzt waren. Ein Problem, vor dem auch die Gründer der Boxine GmbH standen: zwei Väter, die sich dachten, dass es doch eine einfachere Lösung geben musste. Daher entwickelt­en sie die Toniebox. Kinderleic­hte Bedienung. Ein kleiner, bunter Würfel, der oben zwei Ohren hat, aber sonst keine Knöpfe. An einer Seite sind ein paar kleine Löcher zu sehen: der Lautsprech­er. Um für die Box nicht immer eine Steckdose suchen zu müssen, wird sie über eine stationäre Ladestatio­n geladen und kann aber auch kabellos genutzt werden.

Auf der Oberseite gibt es den „Stellplatz“für die Figuren, die sogenannte­n Tonies. Im Paketumfan­g ist bereits einer mit dabei: ein kleiner Plastiklöw­e, der die Geschichte vom Löwen mit Lese- und Rechtschre­ibschwäche er- zählt. Zur Auswahl stehen viele Hörspiele. Von der „Sendung mit der Maus“bis hin zu Grüffelo. Ein Kreativton­ie ist ebenfalls erhältlich und lässt den Eltern die Möglichkei­t, eigene Geschichte­n aufzuspiel­en. So kann Oma als Weihnachts­geschenk eine eigene Geschichte aufnehmen und einen Tonie in passendem Design besorgen. Das Aufnehmen funktionie­rt über den PC sowie über die App.

Das Überspiele­n ist ähnlich simpel wie die Installati­on. Auf der Website wird ein Benutzerko­nto angelegt und die Box registrier­t. Im nächsten Schritt wird sie mit dem heimischen WLAN verbunden, und schon ist die Toniebox startklar.

Die Internetve­rbindung ist nur vonnöten, wenn die Figur erstmals mit der Box verbunden wird. Das grüne Licht auf der Oberseite signalisie­rt, dass die Figur erkannt wird. Bei blinkendem blauen Licht wird das Hörbuch herunterge­laden. Großes Öhrchen, kleines Öhrchen. Das Bedienungs­prinzip könnte einfacher nicht sein. Für die Eltern wie auch für die Kinder. Um die Lautstärke zu regulieren, kommen die Ohren zum Einsatz: kleines Ohr drücken, um leiser zu schalten und vice versa. Fingerspit­zengefühl braucht man, wenn man zurückoder vorspulen möchte. Hier schlägt man leicht auf die Seite des Geräts.

Die Toniebox kostet 79 Euro und ist in verschiede­nen Farben erhältlich. Im Vergleich zu den einzelnen Tonies ist die Box relativ günstig, denn sie kosten zwischen zwölf und 15 Euro. Das ist zwar deutlich teurer als eine CD oder ein MP3-Download, aber sie bieten dafür großen Komfort.

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Toniesbox Leichte Bedienung und lustige, kleine Tonie-Figuren.
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DIEPRESSE.COM/ SPIELZEUG

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