Die ungebremste Liebe zum SUV
Jaguar, Bentley, Maserati: Die Stadtgeländeautos bescheren den Herstellern Rekordabsätze.
Wir haben ja schon – in angemessener Objektivität – über den Jaguar F-Pace geschwärmt. Aktuell ist es schwierig, ein schöneres Sports Utility Vehicle zu finden, das dem S im Namen derart gerecht wird. Das glauben nicht nur wir, das fanden auch die Juroren, die den F-Pace zum „World Car of the Year 2017“wählten, und das finden auch immer mehr Käufer.
Der F-Pace ist jenes Auto in der 95-jährigen Geschichte Jaguars, das sich am schnellsten verkauft. Im vergangenen Jahr konnte der Autobauer (der zu Land Rover gehört und damit zur indischen Automobilfirma Tata Motors) seinen Absatz um 77 Prozent auf 148.730 Modelle steigern – in erster Linie wegen des F-Pace.
Und so geht es auch im Jahr 2017 weiter. Im ersten Halbjahr setzten die Engländer 95.238 Autos ab, davon wa- ren mehr als 40 Prozent F-Pace. In absoluten Zahlen: 39.643 Stück.
Wie ungebrochen die Liebe zu den SUVs weltweit ist, zeigt auch Bentley. Dass vom Bentayga in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 2200 Exemplare verkauft wurden, kann nur an inneren Werten liegen, zweifellos nicht am Aussehen (insgesamt setzte Bentley 5200 Fahrzeuge ab).
Auch Maserati hat mit dem Levante einen Glücksgriff getan. Das SUV, das ähnlich schnittig aussieht wie der F-Pace, zieht das ganze Unternehmen nach oben: Es war für etwa die Hälfte der Verkäufe der ersten sechs Monate dieses Jahres verantwortlich (Gesamtabsatz 25.100 Autos). Ein Viertel SUV. Für Österreich hat die Statistik Austria noch keine ausgewerteten SUV-Verkaufszahlen für das erste Halbjahr 2017, es geht allerdings insgesamt mit den Autoverkäufen nach oben. Im vergangenen Jahr machten die Stadtgeländeautos erstmals mehr als ein Viertel aller neu verkauften Pkw aus: 26,5 Prozent der 329.604 Fahrzeuge waren SUVs.
Am beliebtesten sind in Österreich die Kompakt-SUVs, an erster Stelle lag 2016 der überarbeitete Tiguan, der 8500 Mal gekauft wurde – ein Plus von 35 Prozent im Vergleich zu 2015. Platz zwei nahm der Hyundai Tucson ein, an dritter Stelle lag der Opel Mokka, auf Rang vier folgte der BMW X1 (4605 Exemplare).
Echte Geländewagen sind im Vergleich dazu ein Minderheitenprogramm: Vom Toyota Land Cruiser wurden 2016 weniger als 100 Exemplare verkauft. Bis Ende Juni brachte es der Offroad-König auf 36 Abnehmer.