Die Presse am Sonntag

Am Anfang war die Knickerboc­ker-Bande

Am 7. 11. stŻrtet ©er ORF ©ie 13. StŻffel von »Soko DonŻu«. Neu im TeŻm: Michael Steinocher. Ein Interview üãer ©en Berufswuns­ch StrŻßenãŻh­nfŻhrer, SpŻß Żm Set von Horrorfilm­en un© ©Żrüãer, wŻrum er es nicht Żush´lt, TheŻter zu spielen.

- VON ISABELLA WALLNÖFER

Schon mit dreizehn hat Michael Steinocher im Fernsehen Fälle gelöst – als Axel, der Coole, Sportliche der „Knickerboc­kerBande“im ORF-Kinderprog­ramm. Mittlerwei­le sind die vier Hobbydetek­tive Axel, Poppi, Lilo und Dominik auch bei Autor Thomas Brezina erwachsen geworden: Er veröffentl­icht am 9. November wieder ein Buch zur Reihe – und zielt auf jene Erwachsene­n, die als Kinder gern die Detektivge­schichten gelesen haben. Und was wurde aus Steinocher? Er ist im ORF zum Serienermi­ttler aufgestieg­en und wird in der neuen Staffel das Team von „Soko Donau“verstärken, aus dem Gregor Seberg (als Oberstleut­nant Helmuth Nowak) in der diese Woche anlaufende­n 13. Staffel ausscheide­t. „Grooven“– und viel arbeiten. „Mit 13 wollte ich Straßenbah­nfahrer werden wie mein Papa, oder Maurer, Tischler oder so was. Und dann kam die Mama und hat uns gesagt, dass der ORF ein Casting macht“, erzählt Steinocher der „Presse am Sonntag“. Eigentlich ging er dort nur als Begleitung für seine Schwester hin, die unbedingt mitmachen wollte. Doch dann bekam er die Rolle des Axel. Danach war für ihn alles klar: Er wollte nur noch Schauspiel­er werden, gelernt hat er bei Elfriede Ott. „Das war super. Da habe ich zu meinem einfach Tun und Fühlen den kopfigen Part gelernt, diese Techniken, mit denen man Emotionen immer wieder abrufen kann. Wenn ich traurig sein soll, dann erinnere ich mich daran, wie mein Opa gestorben ist. Das funktionie­rt immer.“

Als Bezirksins­pektor Simon Steininger gilt es in „Soko Donau“zunächst aber vor allem: cool bleiben! Da er eine Stunde zu früh kommt, nimmt ihn der Chef (Dietrich Siegl) auf den Arm: „Für senile Bettflucht samma a bissl jung.“Simon pariert: „Ich wollt mi a bissl eingrooven, bevor die anderen kommen.“Das würde auch privat gut zu dem 34-jährigen Romy-Preisträge­r passen, der nichts lieber tut, als zu arbeiten: „Durch diese Rolle habe ich kaum Zeit, dass ich noch Castings mache. Aber falls wer Bock hat: Samstags, sonntags und in der Nacht habe ich frei. Und von November bis April Drehstopp. Energie hätt ich genug!“Die Arbeit werde ihm nie anstrengen­d: „Ohne Set gehe ich ein wie eine Blume.“

Obwohl er nach „Cop Stories“nun wieder als Polizist in Serie geht, hat er keine Bedenken, als Schauspiel­er in einer Schublade zu landen: „Ich habe in der Serie ,Janus‘ einen mörderisch­en Freak gespielt. Und in ,Kleine Fische‘ im Kino einen Ladenbesit­zer – da habe ich zunehmen müssen und ein bisserl ein Baucherl gehabt. Für ,Die Wander- hure‘ habe ich mir ein halbes Jahr lang den Bart wachsen lassen. Ich hoffe, dass man das nicht vergisst.“Im Kino spielte er unter anderem in Andreas Prochaskas Horrorfilm „In 3 Tagen bist du tot“: „Wir hatten viel Spaß am Set. Wenn da zig Leute um einen rumstehen und im Nebenzimme­r blubbert’s, hat man keine Angst. Aber als ich den Film dann fertig gesehen habe, mit den Farben, der Musik, da hab ich mich auch ab und zu geschreckt.“

Als ehemals verdeckter Ermittler ist Simon in „Soko Donau“jemand, der sich vor allem auf sich selbst verlassen musste. Daher tut er sich schwer, mit anderen zu kooperiere­n, seine Gedanken und Vermutunge­n zu teilen. Das weiß auch der Chef: „So richtig im Team haben Sie noch nicht gearbeitet.“Simon pariert: „Zählt Basketball in der Schule auch?“Er und Kollege Carl (Stefan Jürgens) werden sich schon zusammenra­ufen. Dann gibt’s für den Neuen wohl auch mehr von dem, was Steinocher am Genre gefällt: „Action!“ Am liebsten lustig. Ans Theater zieht es Steinocher hingegen nicht: „Ich habe einmal im Theater der Jugend gespielt. Vierzig Vorstellun­gen! Das macht auch Spaß, der direkte Kontakt mit den Leuten ist schön – aber ich brauche die Abwechslun­g. Ich habe auch gern bei den Nestroy-Spielen auf Burg Liechtenst­ein gespielt, aber vierzig Vorstellun­gen – das halte ich nicht aus.“Auch nicht am Burgtheate­r? „Das wär mir zu schwer und zu ernst. Ich bringe die Leute gern zum Lachen. Vielleicht wäre Kabarett etwas für mich – das würde ich gern machen.“

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ORF MichŻel Steinocher ermittelt Żb 21. November Żls neuer KommissŻr in „Soko DonŻu“.

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