Die Presse am Sonntag

Weihnachts­welt rund um den Dom

Der SŻlzburger Christkin©lmŻrkt, der schon auf das 15. Jahrhunder­t zurückgeht, lockt jedes Jahr rund eine Million Besucher an. Trotz der Menschenma­ssen gibt es rund um den Dom einige Oasen der Ruhe zu entdecken.

- VON CLAUDIA LAGLER

Zugegeben: Wenn sich an den Wochenende­n die Besucherma­ssen über den Salzburger Christkind­lmarkt schieben, dann sucht man als Einheimisc­her blitzartig das Weite. Schließlic­h kann man in der Stadt Salzburg auch an anderen netten Orten Punsch und Glühwein trinken – ohne im Gedränge Platzangst zu bekommen. Doch die Weihnachts­welt rund um den Salzburger Dom hat trotzdem ihren Reiz.

Das liegt zum Teil an der Kulisse: hier die mächtige Domfassade, dort die kleinen, schlichten Holzhütten. Die großen Plätze rund um den Dom verlieren ihre Weite, es ist ein bisschen so, als wäre mitten in der Stadt ein buntes Dorf gelandet.

Lebzelter bieten ebenso ihre Waren feil wie Kerzenzieh­er, Glasbläser, Seifensied­er oder Drechsler. Die meisten Aussteller kennen einander schon seit Generation­en. Wer nämlich einmal einen Stand auf dem Christkind­lmarkt ergattert hat, gibt ihn so schnell nicht wieder her. Wolfgang Haider, langjährig­er Obmann des Vereins Salzburger Christkind­lmarkt, achtet darauf, dass traditione­lles Handwerk das Angebot dominiert. Rund 300 Anfragen hat er pro Jahr für die 100 Verkaufshü­tten.

Für die wenigen Stände, die meist aus Altersgrün­den frei werden, legt er strenge Kriterien an, damit der Markt, der immerhin auf das 15. Jahrhunder­t zurückgeht, nicht an Authentizi­tät einbüßt. Am liebsten lässt er regionale Aussteller, die Handwerk anbieten, nachrücken. Heuer ist beispielsw­eise eine Keramikeri­n aus Hallein neu dazugekomm­en.

Aber es ist nicht nur das Angebot, das den Christkind­lmarkt unverwechs­elbar macht. Auch wenn sich rund um die Hütten die Massen drängen, bleiben nämlich viele Orte, an denen es ein bisschen stiller und bedächtige­r zugeht. So wie am Samstagabe­nd nach Einbruch der Dämmerung, wenn von den Terrassen rund um den Residenzpl­atz die Turmbläser traditione­lle Weihnachts­lieder spielen. Steht man dann auch noch mitten im Wald frisch geschnitte­ner Christbäum­e, fühlt man sich zurückvers­etzt in eine Kindheit auf dem Land. WeihnŻchts­museum. Die Michaelski­rche am Residenzpl­atz ist auch so ein Rückzugsor­t. Sie steht zwar mitten im Treiben, ist aber ein Refugium der Stille. Wenige Menschen verirren sich in dieses unscheinba­re Kirchlein, das neben dem mächtigen Dom kaum auffällt.

Gleich ums Eck ist das Salzburger Weihnachts­museum: Hunderte Kleinode handwerkli­ch gefertigte­n Adventund Weihnachts­schmucks sind dort zu bestaunen: Adventkale­nder, Nikoläuse, Christbaum­kugeln, Baumschmuc­k aus längst vergangene­n Zeiten. Alpenländi­sche Krippen gibt es auch im nahe gelegenen Salzburger Heimatwerk und

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APA/Gindl Der Christkind­lmarkt auf dem Salzburger Residenzpl­atz.

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