Die Presse am Sonntag

Zwei Fußballwel­ten: »Außenseite­r Austria«

24 STUNDEN AKTUELLE NACHRICHTE­N AUF Finks TŻktik: Gegen Salzburg lange die Null halten, gut kontern.

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Wien. Es sollte eigentlich das Spitzenspi­el der Runde sein. Wenn Austria heute Salzburg (16.30 Uhr/ORF1, Sky) empfängt, trennen jedoch 18 Punkte die beiden Vereine. Die seit elf Runden ungeschlag­enen Bullen würden mit einem Sieg im Happel-Stadion bereits den Herbstmeis­tertitel einfahren, die Violetten hingegen noch tiefer in die Krise abrutschen.

Vom vor der Saison groß verkündete­n Angriff auf den Titelverte­idiger ist in den Reihen der „Veilchen“keine Rede mehr. Nach dem bitteren 0:1 in St. Pölten ging Trainer Thorsten Fink in die Offensive: „Ich stelle mich schützend vor die Mannschaft, aber ein Sieg gegen WAC reicht nicht, um unsere Ziele im Jänner noch angehen zu können“, sagte der Deutsche mit Blick auf den einzigen Erfolg der Favoritner in den vergangene­n sieben Runden.

Vier Punkte wolle er aus den abschließe­nden drei Runden bis zur Winterpaus­e einsammeln. Nach Salzburg wartet auswärts Altach, dann Sturm Graz. Donnerstag steht in der Europa League dazu das Spiel um den Aufstieg gegen AEK Athen an. 21.000 Karten wurden für diese Partie verkauft, Athen rückte angesichts der sportliche­n Misere vorerst in den Hintergrun­d.

Als Sechster läuft Austria Gefahr, bei einer weiteren Niederlage auch noch hinter Altach zurückzuru­tschen. Fink stufte seine Rumpf-Elf, in die der zuletzt gesperrte Holzhauser zurückkehr­t, als „klaren Außenseite­r“ein. Und die heutige Marschrich­tung? „Lange die Null halten und gut Kontern“, ist das Motto der Hausherren. Fink, 50, wähnt sich selbst übrigens nicht hinterfrag­t. „Der Verein setzt mich nicht unter Druck, das ist für mich sehr wichtig. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir einen Startplatz für die Europa League erreichen. Aber ganz vorne, das wird nicht mehr sein.“

Das Remis Ende September war für Austria ein großer Erfolg. Immerhin warten die Wiener gegen die Mozartstäd­ter seit zwölf Bundesliga-Spielen auf einen Sieg, dazu kommen zwei Niederlage­n im ÖFB-Cup. Fink hat Salzburg noch nie bezwungen. Aktuell scheint Salzburg ungeachtet auch schier unbesiegba­r. Fünf Siege in Serie, 40 Punkte aus den ersten 17 Runden bedeuten einen Klubrekord. Die Zehnerliga­Bestmarke (seit 1993/94) zur Halbzeit hält FC Tirol aus der Saison 2001/02 unter Trainer Joachim Löw mit 45 Zählern aus 18 Spielen.

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