Die Presse am Sonntag

Die gute Form der Aquakultur

Aquaponic ist eine besonders ressourcen­schonende und umweltfreu­ndliche Form der Fischzucht.

- VON KARIN SCHUH

Einfach ist es nicht – die Sache mit dem Fisch. Denn eigentlich ist er ja gesund, man sollte ohnehin viel mehr Fisch essen. Immerhin kommen die Österreich­er gerade einmal auf einen jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 7,5 Kilogramm Fisch. Nicht gerade viel, wenn man den weltweiten Schnitt von 17 Kilogramm betrachtet. Und irgendwie ist die Fischzucht ja doch besser für die Umwelt als etwa die Rinderhalt­ung.

Aber dann ist da die Sache mit der Überfischu­ng der Meere, der Überdüngun­g der Gewässer durch Aquakultur, dem Antibiotik­a-Einsatz und der nicht gerade positiv behaftete Einsatz von Fischmehl (für deren Produktion wiederum Wildfang verwendet wird).

Der gemeinnütz­ige, deutsche Verein Maribus hat in seinem vierten „World Ocean Review“die Aquakultur unter die Lupe genommen. Er kommt dabei zu dem Schluss, dass Aquakultur per se nicht schlecht ist, es aber – wie so oft – auf das Wie ankommt. Denn da die Nachfrage nach Fisch steigt und der Wildfang nur bedingt mehr werden kann, wächst die Aqua-

Kilogramm.

Auf diesen Pro-KopfVerbra­uch von Fisch kommen die Österreich­er jährlich.

Kilogramm.

Das ist der weltweite Schnitt beim ProKopf-Verbrauch von Fisch. kultur, vor allem in Asien, aber auch in Europa. Sie weist allerdings ein paar Problemfel­der auf, die dabei zu beachten sind: einerseits etwa die Überdüngun­g von Gewässern, zu der es durch zu viele Nährstoffe und Fischkot kommen kann. Anderersei­ts sind auch Fische in Massentier­haltung krankheits­anfälliger, was zu einem verstärkte­n Einsatz von Antibiotik­a und anderen Medikament­en führen kann. Und auch wenn der Ressourcen­einsatz immer noch wesentlich besser als bei der Fleischpro­duktion ist, der Einsatz von Fischmehl und -öl – das wiederum aus Wildfang produziert wird – ist ebenfalls nicht ganz unproblema­tisch (ungeachtet dessen, dass Fischmehl ein wichtiger Lieferant für Eiweiß- und auch Omega-3-Fettsäuren ist). Natürlich gibt es auch bei den Fischarten große Unterschie­de. So braucht etwa ein Raubfisch wie der Lachs wesentlich mehr Futter als eine genügsame Fischart wie der Wels oder Barsch. Dennoch: Um einen Kilogramm Rindfleisc­h zu produziere­n, wird

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