Deutschlands »Maverick« Traum vom perfekten Rennen
Von Würzburg nach Dallas und durch die ganzen USA: Es klingt trotzdem weitaus nach mehr als nur einer Traumreise, die der deutsche Basketballriese Dirk Nowitzki in der besten Liga der Welt erlebt. Was mit WM-Bronze 2002 und der Entdeckung des „German Wunderkind“begonnen hat, ist in der Gegenwart ein deutsches Sportmärchen geworden. Der 2,13-Meter-Mann, 39, wurde zum Superstar.
„Vom Wunderkind zum Weltstar“nennt sich auch dieser Bildband, die Fotos sind nicht nur für Fans der Korbleger fantastisch. Es geht nicht nur, aber auch um Zahlen: Was haben Kareem Abdul-Jabbar, Karl Malone, Kobe Bryant, Michael Jordan und Wilt Chamberlain gemeinsam? Sie haben wie Nowitzki – dessen Paradewurf der Fadeaway-Jumpshot ist – mehr als 30.000 Punkte erzielt.
Nowitzki ist seit 1998 in der NBA für die Mavericks unterwegs, 2007 wurde er als erster Europäer zum Most Valuable Player, zum wertvollsten Spieler der Saison, gewählt. Das Highlight der Karriere aber ist der Titelgewinn mit den Mavericks, das gelang 2011 (gegen Miami Heat). Journalist und Autor Dino Reisner beschreibt die Zusammenhänge dieser beeindruckenden Laufbahn, baut kleine Anekdoten ein und findet mit 180 Fotos auch eine bildreiche Untermalung dazu. Dirk Nowitzki: „Vom Wunderkind zum Weltstar“, teNeues Verlag, 223 Seiten, 39,90 Euro. Ernst Weiss: „Basketball-Guide Saison 2017/18. Alle Teams, Fotos und Daten“, Morawa, 192 Seiten, 15 Euro. Als Fahnenträger wird Martin Fourcade die Franzosen bei den Olympischen Spielen im Februar in Südkorea anführen. Der 29-Jährige gilt als der perfekte Biathlet, ist sechsfacher Gesamtweltcupsieger, elffacher Weltmeister und Doppelolympiasieger, längst lebt er also seinen „Traum von Gold und Schnee“. So heißt die Biografie, die er zum Start des Olympiawinters in Zusammenarbeit mit seinem Freund, dem ehemaligen „L’E´quipe“-Redakteur Jean Issartel, vorgelegt hat.
Fourcade zeichnet in kurzweiligen Episoden seinen Werdegang nach, der ihn von den Pyrenäen, wo sein Vater Bergführer war und er mit seinem älteren Bruder Simon, nun ebenfalls Biathlet, in die Schule ging, über die Biathlon-Hochburgen der Alpen bis in die Olympiastadien in Nordamerika und am Kaukasus führt. So wird ein umfas- sendes Porträt eines der größten Athleten der Gegenwart gezeichnet, als kompromissloser Wettkämpfer, aber auch als Familienmensch und stolzer Vater, der seinen Töchtern auch kurz vor dem Startschuss noch ein Liedchen singt und dem sein Selbstvertrauen wohl zu Unrecht von Zeit zu Zeit als Arroganz ausgelegt wird.
Er erzählt, warum er sich in der Dopingdiskussion am klarsten aller Biathleten positioniert, er legt seinen Verdienst offen und rechnet vor, wie viel Steuern er zahlen muss. Und die Leser erfahren, warum unter seinen 73 Weltcupsiegen ausgerechnet jener im Sprint von Oberhof im Jänner 2015, mit vier Sekunden Vorsprung auf Ole Einar Björndalen, der unglaublichste ist. Martin Fourcade: „Mon reveˆ d’or et de neige“, Marabout, 336 Seiten, 18,90 Euro.