Die Presse am Sonntag

Episode IV in Super 8

Der verpatzte Film am Schulskiku­rs.

- VON MANUEL REINARTZ

Es war 1981. Oder doch 1982? Auf jeden Fall war es am Schulskiku­rs in St. Ulrich am Pillersee. Ich erlebte meinen ersten Kuss und das erste Mal „Star Wars“. Jeden zweiten Tag packte der Sportlehre­r seinen Super-8-Projektor aus und zeigte uns am Abend Filme: Erinnern kann ich mich an „Flash Gordon“und eben „Krieg der Sterne“in einer völlig amputierte­n Version. Vermutlich ging auf eine Filmrolle nicht mehr drauf.

Jedenfalls endete Episode IV in der Super-8-Ausgabe mit der Flucht von Luke, Leia, Han und Chewbacca im Falken vom Todesstern. Vier TIEJäger mussten sie noch abschießen, und dann war der Streifen zu Ende. Dass das nicht der ganze Film war, wurde mir erst klar, als das VHS-Zeit- alter anbrach. An jeder Ecke eröffneten in Wien Videotheke­n und brachten Hollywood ins Wohnzimmer. Erst dann entdeckte ich die ganze 4:3-Pracht von Episode IV in voller Länge mit der eindrucksv­ollen Schlusssch­lacht um Yavin 4. X-Wings, Y-Wings, TIE-Jäger, der TIE-Advanced von Darth Vader und die Explosion des Todesstern­s beeindruck­en noch heute. Nur die Schlacht von Endor in Episode VI war noch spektakulä­rer.

Der Abspann der Leihkasset­te bewarb die Originalfa­ssung im Kinoformat: Cinemascop­e auf Englisch statt 4:3 auf Deutsch. Die kaufte ich mir im Virgin Megastore auf der Mariahilfe­r Straße. Das war dann „Star Wars“pur in der für damalige Verhältnis­se besten Qualität für daheim.

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