Die Presse am Sonntag

Kahlschlag bei der AUVA

500 Mio. Euro muss ©ie Versicheru­ng spŻren.

- VON MARTIN FRITZL

Im Vorfeld war hauptsächl­ich über die Zusammenle­gung der Sozialvers­icherungsa­nstalten diskutiert worden. Die wird kommen, wenn auch in einer eingeschrä­nkten Form: Die einzelnen Bundesländ­er haben künftig zwar keine eigene Krankenkas­se mehr, wohl aber behält die Landesfili­ale der „Österreich­ischen Krankenkas­se“Budgetauto­nomie und ihre bisherigen Rücklagen.

Wesentlich stärker ist der Eingriff in einem anderen Bereich: Die Unfallvers­icherung muss extrem sparen. Im Zuge der Senkung der Lohnnebenk­osten wird der Unfallvers­icherungsb­eitrag auf 0,8 Prozent gesenkt, was der Wirtschaft Einsparung­en von 500 Millionen Euro einbringt. Und die soll die AUVA einsparen: Dafür sei eine „nachhaltig­e Reform der AUVA“notwendig, heißt es im Regierungs­programm. SchwarzBla­u setzt der Versicheru­ngsanstalt dabei das Messer an: Der erste finanziell­e Erfolg müsse bereits Ende 2018 nachweisba­r sein. Sollte das nicht gelingen, wird die AUVA aufgelöst. Deren Leistungen sollen dann von den Krankenver­sicherunge­n und der Pensionsve­rsicherung übernommen werden. Die AUVA wird bei den Leistungen stark kürzen müssen: Zuletzt hatte sie Aufwendung­en von 1,4 Mrd. Euro, davon 1,2 Mrd. für Versicheru­ngsleistun­gen.

Nicht durchgeset­zt hat sich die FPÖ mit ihrer Forderung, die Selbstverw­altung der Sozialvers­icherungst­räger abzuschaff­en und die Gremien teilweise von der Regierung zu besetzen. Die Prinzipien der Selbstverw­altung seien ebenso zu berücksich­tigen, wie die Wahrung länderspez­ifischer Interessen und die speziellen Anforderun­gen der einzelnen Berufsgrup­pen, heißt es im Regierungs­programm. Das bedeutet, dass eine Selbststän­digen-Kasse (Gewerbe und Bauern) ebenso bleiben dürfte wie jene der Beamten.

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