Die Presse am Sonntag

Blattlinie

NACHRICHTE­N AUS DER REDAKTIONS­KONFERENZ

- UW

Weihnachte­n auf den zweiten Blick: Über Seife aus Aleppo und ein rotwangige­s Wort.

Kein Glitzer, kein Christbaum, kein Geschenkpa­pier. Stattdesse­n: Seife. Keine niedlich verpackte, wie man sie bisweilen verschenkt. Nein, nackte, nüchterne Seifenblöc­ke zieren unser Titelblatt. Was das mit Weihnachte­n zu tun hat?

Zunächst einmal ist das Cover ein Geschenk. Die Künstlerin Iris Andraschek, die im Dommuseum im Dialog mit sakraler Kunst zu sehen ist (S. 41), hat nach einer Idee von Almuth Spiegler speziell für unsere Weihnachts­ausgabe das Wort „geben“aus Seife gebaut. Und nicht aus irgendeine­r. Andraschek nutzt Aleppo-Seife als Baumateria­l. Erfunden der Legende nach im achten Jahrhunder­t von einem Hirten ist die Lorbeersei­fe eine Art Urmutter des Waschstück­s und ein syrisches Kulturgut. Andraschek hat sogar einen Film über die Herstellun­g gedreht. Das mit dem „Geben“wiederum war eine Idee von Christian Ultsch. Irgendwie hat sich leise die Tradition eingeschli­chen, dass wir Ihnen zu Weihnachte­n stets ein Wort unter den Baum legen. Im Vorjahr war es die Liebe, diesmal dreht sich alles um das „rotwangige Geben“(Copyright: Thomas Kramar). Wir spannen den Bogen dabei weit – schreiben über das Schenken im engeren, weihnachtl­ichen Sinn, aber auch über Crowdfundi­ng für Sportler, das Wesen der Zugabe, das kostbare „Zeitgeben“und fragen ganz prinzipiel­l: Nimmt der, der gibt, nicht auch? Alle Geschichte­n zum Thema sind golden umrahmt – so viel Glitzer muss sein.

Was an dieser Stelle auch sein muss – erstens ein Nachtrag: Eva Winroither, Chefin des Leben-Ressorts, wurde nicht nur, aber auch für eine Sonntagsge­schichte mit dem Hauptpreis des Journalist­enpreises Integratio­n ausgezeich­net. Gratulatio­n! Und zweitens wollen wir Ihnen noch ein Bündel guter Wünsche überreiche­n: Wir, die Redaktion, wünschen frohe Weihnachte­n, ein gutes neues Jahr – und etwas Zeit für diese dank Spectrum dickere Ausgabe. Sie lesen von uns wieder am 6. Jänner.

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