Megadeal: T-Mobile kauft UPC Austria
Erklärtes Ziel ist es, den Kunden alles aus einer Hand anzubieten: Mobilfunk, Breitbandinternet und Fernsehen.
Wien. Die Deutsche Telekom stärkt ihr Österreich-Geschäft mit einer milliardenschweren Übernahme. Für rund 1,8 Milliarden Euro kauft die Tochter T-Mobile Austria die Sparte UPC Austria vom Kabelnetzbetreiber Liberty Global, wie beide Konzerne am Freitag mitteilten. Damit stemmen die Bonner die zweite Akquisition innerhalb einer Woche nach der Übernahme der Niederlande-Tochter von Tele2.
Durch den Kauf von UPC Austria kann die Telekom künftig in Österreich erstmals Mobilfunk- sowie Festnetzangebote aus einer Hand anbieten. Zusammen kommen T-Mobile Austria und UPC künftig auf rund 6,7 Millionen Kundenbeziehungen und einen voraussichtlichen Umsatz 2017 von rund 1,2 Milliarden Euro. Die geplante Übernahme sei ein Meilenstein in der Strategie von T-Mobile Austria, Österreichs führender Breitbandanbieter zu werden, heißt es bei T-Mobile. Erklärtes Ziel von Deutsche-Telekom-Chef Tim Höttges ist es, den Kunden möglichst viel aus einer Hand anbieten zu können – Mobilfunk, Breitbandinternet und Fernsehen.
Der ehemalige deutsche Staatskonzern setzt in Europa seine Abkehr von der Fokussierung auf das Mobilfunkgeschäft fort. In den Niederlanden holte sich die Telekom-Tochter T-Mobile NL mit dem Tele2-Kauf ebenfalls Festnetz ins Haus, in Polen wird mit der dortigen Orange-Tochter über den Zugang zu deren Glasfasernetz verhandelt. Einigen sich beide, bleiben neben den USA nur noch Albanien und Tschechien als Länder, in denen die Telekom in großem Stil nur im Mobilfunk tätig ist.
Der Verkauf muss noch von den Behörden genehmigt werden. T-Mobile Austria erwartet den Abschluss der Übernahme im zweiten Halbjahr 2018. Die erforderlichen Unterlagen sollen den Wettbewerbsbehörden und dem Telekomregulator in den nächsten Wochen übermittelt werden.
Die UPC Austria hat den Turnaround geschafft: Das Unternehmen konnte nach eigenen Angaben seit 2015 in der Kundenzahl sowie im Ergebnis deutlich zulegen. UPC hat sich in den letzten drei Jahren sowohl im Umsatz als auch bei der Anzahl der Services um knapp zehn Prozent gesteigert.