Geben und Bekommen
Ein paar einfache Maßnahmen, werden zu lassen. um den Garten zum Tierreich
Der Begriff Naturgarten ist etwas strapaziert, und die meisten stellen sich darunter wüste Zonen undurchdringlichen Unkrauts vor. Tatsächlich können jedoch auch wohlgepflegte und wunderhübsch anzuschauende Gärten diesen Titel verdienen, wenn die richtigen Pflanzen darin wachsen.
Der Schlüssel zum Erfolg lautet, auf keinen Fall nur auf Zierde und Exotik zu setzen, sondern möglichst vielen heimischen Pflanzen Raum zu geben. Das eine schließt das andere ja nicht aus. Beginnen wir mit den Schmetterlingen. Dass die Raupen von vielen Schmetterlingsarten gern auf Brennnesseln leben, ist bekannt. Doch Eichen und Weiden beispielsweise dienen jeweils gleich etwa 150 Schmetterlingsarten als Falter oder als Raupe als Nahrungsgrundlage. Bei Schlehen, Birken, Heidelbeeren sind es immerhin noch jeweils über 100.
Die Schmetterlinge stehen jedoch nur stellvertretend für das ganze Insektenreich, das, weniger augenfällig, auch weniger Beachtung erfährt. Doch auch viele Insekten sind von ganz bestimmten Pflanzen vital abhängig, und sie sollten in Erinnerung gerufen und in die heimischen Gärten zurückgeholt werden. Der Weißdorn beispielsweise ist Lebensgrundlage für über 150 Insektenarten, während in der Thuje komplett tote Hose herrscht.
Abgesehen davon spendiert er mit seinem dornigen Dickicht zahllosen Singvögeln einen geschützten Ort, und mit seinen Früchten ernährt er zig Vögel und Kleinsäuger. Ähnliches gilt für den Schwarzen Holunder, für Berberitzen und Liguster und für die auch Vogelbeere genannte Eberesche.
Wer dann auch noch ein paar wildere Zonen mit Laub- und Asthäufen im Garten duldet oder gar ein kleines Feuchtbiotop anlegt (heldenhaft!), wird binnen kurzer Zeit belohnt. Die Fauna kehrt zurück, die Vögel singen, die Schmetterlinge gaukeln. Je mehr dieser Pflanzen, desto besser. Vielleicht wird das ja ein Neujahrsvorsatz?