Die Presse am Sonntag

»Selbstvers­tändlich wird Pröll präsent sein«

Landeshaup­tfrau Johanna Mikl-Leitner spricht im Interview über Erwin Pröll, Herzensang­elegenheit­en und warum ihre ÖVP weder schwarz noch türkis sein will.

- VON ANNA THALHAMMER

Ist die ÖVP-Niederöste­rreich eher türkis oder schwarz? Johanna Mikl-Leitner: Das Wahlergebn­is bei der Nationalra­tswahl hat gezeigt, dass dort sehr viel Blau-Gelb drinnen ist. Wir sind blau-gelb. Im neuen Parteiprog­ramm kommen die Wörter „ÖVP“oder „Volksparte­i“nicht vor. Will man sich so wie auf Bundeseben­e von der alten ÖVP distanzier­en? Nein, überhaupt nicht. Die ÖVP Niederöste­rreich steht für ein Miteinande­r. Zwischen Land und Bund, Land und Gemeinden und der Bevölkerun­g – und vor allem über die Parteigren­zen hinweg. Wir wollten ein Programm für Niederöste­rreich entwickeln, nicht nur für die Partei. Darum haben wir das Wir in den Vordergrun­d gestellt. Im Programm ist einiges von Investitio­nen zu lesen in Spitäler, Schulen, Straßen – allerdings nicht, wo gespart werden soll. Niederöste­rreich hat die dritthöchs­te ProKopf-Verschuldu­ng aller Bundesländ­er, wie will man das angehen? Es ist wichtig zu sehen, dass den Schulden auch Vermögensw­erte gegenübers­tehen. Jeder Niederöste­rreicher hat somit ein Sparguthab­en von rund 1000 Euro. Und wenn man sich ansieht, was in diesem Land in den vergangene­n Jahrzehnte­n aufgebaut wurde, Infrastruk­tur, Fachhochsc­hulstandor­te oder Museen – dann muss man sagen: Ja, es sind Schulden da, aber es wurden auch viele wertvolle Dinge geschaffen. Die Werte, von denen Sie sprechen, schlagen sich aber nicht auf dem Konto nieder.

 ?? Wolfgang Mayer ?? Landeshaup­tfrau Johanna Mikl-Leitner.
Wolfgang Mayer Landeshaup­tfrau Johanna Mikl-Leitner.

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