Früher Schnee brachte Start in Richtung Rekordsaison
Der Start der Wintersaison ist heuer gut verlaufen, auch die Buchungslage ist sehr gut.
„Achtung, sehr gefragt“. Oder: „Leider ausgebucht“. Wer sich an diesem Wochenende spontan zum Skifahren in eine der beliebteren heimischen Wintersportdestinationen aufmachen wollte, hatte womöglich ein Problem. Einige Orte waren auch am Dreikönigswochenende weitgehend ausgebucht, ähnlich sah es schon in den Tagen zuvor aus: Kitzbühel etwa war über Weihnachten und Silvester voll, auch im Zillertal waren Orte weitgehend ausgebucht. Generell ist die Buchungslage derzeit gut.
„Die Weihnachtsferien sind sehr, sehr gut gelaufen, es sind derzeit alle sehr zufrieden“, sagt Petra NockerSchwarzenbacher, die Obfrau der Bundessparte Tourismus in der Wirtschaftskammer Österreich. Vor allem die Silvesterwoche sei gut gelaufen, mit der Buchungslage für den restlichen Winter sind die Touristiker zufrieden. Jänner bringt Delle, aber kein Loch. In den ersten Jännerwochen kommt nun zwar eine kleine Delle – das traditionelle Jännerloch, das einige Jahre vor allem von Gästen aus Russland aufgefüllt wurde, gibt es auch nicht mehr, seit weniger Russen kommen. „In manchen Orten, Zell am See, Kaprun, bis nach Tirol hinein waren die Ausfäl- le im Jänner zwar enorm, aber das erholt sich langsam wieder.“Ab dem 20. Jänner dürfte es in den Skigebieten dann jedenfalls wieder voller werden – und dass Ostern heute früh und der Faschingsdienstag in die zweite Februarwoche (auch eine traditionell ein wenig schwächere Woche) fällt, das sei ebenfalls recht vielversprechend.
Ob sich ein neuer Rekord ausgeht? Das lasse sich nach zwei Monaten Wintersaison noch nicht abschätzen, sagt Nocker-Schwarzenbacher, das hängt freilich auch vom Wetter ab. Aber der frühe Winterbeginn mit Schnee auch in niedrigeren Lagen hat in einigen Skigebieten durchaus für einen guten Saisonstart gesorgt.
Das oberösterreichische Skigebiet Hinterstoder und Wurzeralm, beliebt vor allem bei Tagesausflugsgästen aus der Region, etwa hat dank idealer Bedingungen in diesen zwei Ferienwochen 15 Prozent mehr Gäste verzeichnet als im Vorjahr. Ebenfalls in Oberösterreich melden die Almtal-Bergbah-
Mio. Nächtigungen
wurden 2016 in Österreichs Beherbergungsbetrieben gezählt. Die Zahlen für 2017 liegen noch nicht vor, der Rekord dürfte mit rund 143 Mio. Nächtigungen aber fallen.
Mio. Nächtigungen
und 18,8 Millionen Ankünfte – mit diesen Zahlen hat schon die Wintersaison 2016/17 frühere Rekorde gebrochen. nen mit einem Plus von 25 Prozent gegenüber den Weihnachtsferien 2016/17 ein sehr positives Ergebnis. Auch in Niederösterreich berichten die Skigebiete von einem erfolgreichen Saisonstart: Im Mostviertel waren in den Ferien zeitweise nur noch einzelne Zimmer verfügbar. Die Ötscherlifte waren heuer seit Jahren zum ersten Mal so früh in der Saison im Vollbetrieb.
Und auch kleine Skigebiete, St. Corona am Wechsel oder Mönichkirchen-Mariensee beispielsweise, berichten von einem sehr guten Dezember. Guter Dezember in niedrigen Lagen. Dass Skifahren heuer in großen Teilen Österreichs schon früh zu guten Bedingungen möglich war, das spürt man allerdings in den hoch gelegenen Topskigebieten. „Wir waren über Weihnachten und Silvester gut gebucht, aber man hat schon gemerkt, dass es in anderen Destinationen auch viel Schnee gegeben hat“, heißt es da etwa vom Ötztal Tourismus. Trotzdem sei man zufrieden, die Hotels seien für die kommenden Wochen gut gebucht.
Wie überhaupt der Wintertourismus allen Abgesängen aufs Skifahren oder allen Klagen über hohe Preise zum Trotz sehr gut läuft. Denn der viel zitierte „Ausstieg aus dem Skisport“, der oft mit dem Fallen der Skikurspflicht in den Neunzigerjahren in Verbindung gebracht wird, bezieht sich auf das Skifahren als Alltagssport. Nicht aber auf die Skiurlauber.
Bei diesen verzeichnen die heimischen Touristiker nach wie vor Rekorde. In der Wintersaison 2016/17 wurde mit 18,8 Millionen Ankünften und 68,8 Millionen Nächtigungen wieder ein Rekord geschrieben. Auch wenn sich der Verlauf der Wintersaison noch schwer prognostizieren lässt, ein neuer Rekord ist in Sicht: Die Zahl der Gästenächtigungen im Kalenderjahr dürfte heuer an die 143 Millionen betragen.
»Die Buchungslage ist gut, die Stimmung in den Betrieben ist derzeit optimistisch.«
Neues Rekordjahr in Sicht. Die endgültigen Zahlen werden in wenigen Tagen veröffentlicht. Dass der Stand von 2016 (mit knapp 141 Millionen Nächtigungen ebenfalls ein Höchststand) überschritten wird, gilt als sicher. Man habe durch die Bank, in sämtlichen Bundesländern, positive Zahlen verzeichnet, sagt Nocker-Schwarzenbacher. Und auch bei den Herkunftsländern haben sich manche Befürchtungen nicht erfüllt: Bei den Briten etwa ist der erwartete Einbruch nicht gekommen, im Gegenteil, es wurde sogar ein kleines Plus verzeichnet.