Die Presse am Sonntag

»Gegen rechts, gegen Sozialabba­u«

Die angekündig­te Großdemo gegen die türkis-blaue Bundesregi­erung verlief am Samstag vorerst friedlich.

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„Bildung ist Luxus“, „Gegen Studiengeb­ühren“, „Gutes Wohnen für alle“, „Lasst Nazis nicht regieren“, „Never again“, „Gegen rechts“, „Gegen Sozialabba­u“waren einige der Parolen, die am Samstag bei der Demonstrat­ion gegen die türkis-blaue Bundesregi­erung teils auf kleinen, selbst gebastelte­n Schildern, teils auf Spruchbänd­ern präsentier­t wurden. Auch etliche Familien, die mit Kinderwage­n gekommen waren, reihten sich in den Zug ein.

Ausgangspu­nkt war der ChristianB­roda-Platz vor dem Westbahnho­f. Von dort zogen die laut Polizei rund 20.000 Teilnehmer der Kundgebung zum Heldenplat­z. Die Polizei war mit etwa 1000 Beamten im Einsatz. Auffallend war, dass sich die Beamten deutlich im Hintergrun­d hielten – und vorerst auch angesichts eines Blocks schwarz vermummter, aus Deutschlan­d eingereist­er Demonstran­ten nicht einschritt.

Organisier­t wurde die Demonstrat­ion von der Plattform für eine menschlich­e Asylpoliti­k, der Offensive gegen Rechts und der Plattform Radikale Linke. Von einem „Neujahrsem­pfang“für die neue Bundesregi­erung war die Rede. Gemeinsam warf man Türkis-Blau rassistisc­he, rechtsextr­eme und neofaschis­tische Tendenzen vor. Michael Genner von der Plattform Asylpoliti­k erinnerte daran, dass Christian Broda, Namensgebe­r des Versammlun­gsortes, nicht nur Justizmi- nister, sondern auch Widerstand­skämpfer war. Genner kämpferisc­h: „Dieses unser Land wird nicht von den neuen Faschisten erobert werden.“

Brigitte Hornyik von der Plattform 20.000 Frauen kritisiert­e: „Sozialabba­u trifft Frauen besonders schmerzlic­h.“Die Regierung preise Frauen als Mütter, verweigere insbesonde­re Alleiner- zieherinne­n aber die reale Unterstütz­ung. Auch Flüchtling­sinitiativ­en sowie zahlreiche Schüler und Studenten waren vertreten. „Hoch die internatio­nale Solidaritä­t“skandierte­n die Teilnehmer und forderten den Rücktritt von Innenminis­ter Herbert Kickl (FPÖ). Zwischenfä­lle gab es vorerst keine. (m. s./ath/APA). Weitgehend friedlich verlief die Demonstrat­ion gegen die Bundesregi­erung.

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