Die Fehler, die jeder begeht
Einen ansehnlichen und auch gemütlich nutzbaren Garten anzulegen ist nicht schwierig, wenn man ein paar grundlegende Regeln beachtet und Anfängerfehler vermeidet.
Draußen rieselt endlich ein bisschen Schnee vom Himmel und weist darauf hin, dass eigentlich Winter ist. Zur Erinnerung: Das ist die Zeit von Frost, Eis und Wollpullovern, von Schneeschaufeln und rodelnden Kinderhorden. Angesichts der in der ungewöhnlichen Milde bereits austreibenden Clematis, der blühenden Primeln und der schwellenden Sträucherknospen ist das möglicherweise in Vergessenheit geraten. Obwohl es viele deshalb bereits in den Gärtnerfingern juckt, ist bis auf das Bäume- und Sträucherschneiden nichts zu tun da draußen. Üben Sie sich also in Geduld. Machen Sie Pläne, wälzen Sie Samenkataloge und Ideen für die kommende Saison, überlegen Sie, ob Sie ein oder zwei der gängigsten Gärtnerfehler begangen haben, die wir hier aufzählen. Zu wenig Farbe. Wenn außer den paar Narzissen und Tulpen im Frühling und der Rose neben dem Hauseingang im Sommer sonst nichts in Ihrem Garten blüht, scheint mir der doch ein Hort der Trauer und der vergebenen Chance zu sein. Auch wenn die etwas aufwendigeren Staudenbeete aus Gründen der Bequemlichkeit oder des gärtnerischen Unwillens als Möglichkeit fröhlicher Farbgebung ausfallen – verzagen Sie nicht. Es gibt zahllose große und kleine Blütensträucher, die, geschickt kombiniert, von Frühling bis Herbst Farbe in die Angelegenheit bringen können und kaum bis gar keine Arbeit machen. Zu dicht gepflanzt. Einer der häufigsten Fehler ist das atemberaubte, gleichwohl planlose Schöpfen aus dem Vollen: Im Gartenzentrum verfällt man in den Einkaufsrausch und greift zu allem, was gefällt. Immer nur ein Töpfchen. Das Resultat im Beet: Zu viele unterschiedliche Pflanzen stehen zu dicht nebeneinander, der Garten wirkt wie ein Fleckerlteppich und es gebricht ihm an Harmonie. Wer Staudenbeete anlegt, geht also unbedingt nach dem Prinzip klotzen, nicht kleckern vor.
Das bedeutet, Sie pflanzen nicht wahllos einzelne, für hübsch befundene Pflanzen nebeneinander, sondern denken besser in Zonen und Flächen. Ein verlorenes Veronica-Pflänzchen beispielsweise geht im Meer der Nachbarstauden unter, wohingegen ein wohldimensioniertes Veronica-Nest Furore macht. Wie viele Pflanzen je Art und Sorte pro Quadratmeter gesetzt werden sollten, kann man in der Fachliteratur nachlesen oder einfach via Internet recherchieren. Höhenabstufungen missachtet. Selbiges gilt natürlich auch für die Höhe der später ausgewachsenen Gartenkreatur. Logischerweise kommen hohe Pflanzen in den Hintergrund, damit man die davorgesetzten Winzlinge auch betrachten kann. Wer dann noch nach Blütenfarben und Blütezeiten kombiniert, kann fast schon als Meister der Gartengestaltung durchgehen. Bäume zu nah am Haus. Ganz oft ist dieser einer der misslichsten Fehler und in vielen Gärten im Vorübergehen zu betrachten. Das ausgepflanzte Christbäumchen von vor zehn Jahren war vielleicht lieblich im Vorgartenbeet anzuschauen gewesen, aber jetzt verdunkelt es den Blick. Merke: Niemals sollst du Bäume zu nah am Haus oder gar vor dem Fenster setzen. Schreiten Sie zum Befreiungsschlag mittels Kettensäge, Ihr Leben wird wieder lichter. Falsche Pflanzen am falschen Ort. Die beste Möglichkeit des Gärtners, sich das Leben schwer zu machen, ist die Missachtung der Bedürfnisse einzelner Pflanzen. Ein Hostabeet in voller Sonne und trockenem steinigem Boden wird sich genauso zu einem Trauerspiel auswachsen wie der nur in der Sonne prachtvoll gedeihende Kandelaberehrenpreis im Vollschatten.