Die Presse am Sonntag

Digitale Schwimmtra­iner im Test

Fitnesstra­cker gibt es massig am Markt. Für Schwimmer ist die Auswahl überschaub­ar und meist teuer. Samsung und Garmin bieten nun aber günstige Alternativ­en.

- VON BARBARA GRECH

Sie tracken, vermessen, und im Idealfall motivieren Fitnessarm­bänder uns. Egal ob am Laufband oder in der freien Natur, zeichnen sie jeden Schritt und jeden Pulsschlag auf. Sie überwachen den Schlaf – sofern sie nicht an den Strom müssen – und sollen uns in ein gesünderes Leben führen. Radfahrer, Läufer und Fitnessstu­dio-Fans können meist auf eine große Auswahl zurückgrei­fen. Vom Einsteiger- bis zum Profigerät.

Für Schwimmer indes ist das Angebot mehr als überschaub­ar, meist leider im Profiberei­ch angesiedel­t und deswegen auch sehr kostspieli­g. Schön, dass Samsung mit der Gear Fit Pro 2 und auch Garmin mit der Vivo Active 3 nun auch günstigere Alternativ­en im Portfolio haben. „Die Presse am Sonntag“hat die beiden Geräte zum Vergleich antreten lassen. Vivo Active 3. Schon beim Anlegen der Garmin-Uhr fiel positiv auf, dass sie wissen wollte, ob man Rechts- oder Linkshände­r ist, und auf welcher Seite man gerne die Krone hätte. Für 330 Euro ist der Funktionsu­mfang mehr als brauchbar. Das Gewicht mit knapp 40 Gramm ist sehr angenehm. Das Display ist 1,2 Zoll groß. Jedoch wirkt die Uhr nicht sehr hochwertig verbaut und eher billig. Auch das Kautschuk-Armband kann sensibler Haut zu schaffen machen. Das Display reagiert im Alltag gut, manchmal zu gut. Kaum berührt man unabsichtl­ich mit dem Hemd das Display, macht es sich bereits selbststän­dig. Die zur Verfügung stehende Sperrfunkt­ion lässt sich nur mit Fingerspit­zengefühl wieder aufheben und hat zur Folge, dass die Uhrzeit nicht mehr angezeigt wird. Warum, wissen wohl nur die Garmin-Entwickler.

Mit der angegebene­n Wasserdich­tigkeit von 5 ATM (entspricht etwa 50 Meter Tiefe) ist Abtauchen absolut kein Problem. Meerwasser sollte man meiden. Die erwähnte Überempfin­dlichkeit legt die Uhr im Wasser ab. Kaum berühren ein paar Tropfen das Display oder die Hände sind nass, kann man das Vornehmen nachträgli­cher Einstellun­gen vergessen. Demgegenüb­er steht, dass sich die Poollängen bei der Vivo Active 3 variieren lassen. Jedoch wird die Pulsmessfu­nktion beim Schwimmen automatisc­h deaktivier­t – ohne Widerrede. Leider, denn auch beim Schwimmtra­ining ist die Pulsüberwa­chung durchaus sinnvoll. Samsung Gear Fit Pro 2. Man merkt der für knapp 200 Euro erhältlich­en Uhr die Wearable-Erfahrung der Südkoreane­r an. Das Einrichten ist schnell abgeschlos­sen und das dezente, gebogene Display liefert alle wichtigen Informatio­nen auf einen Blick und trackt zuverlässi­g, was der Hobbysport­ler wissen will. Bei der Schwimmopt­ion gibt es im Vergleich zu Garmin keine Möglichkei­t, die Poollänge anzupassen. Dafür lässt sie sich im Wasser einwandfre­i bedienen und misst regelmäßig den Puls. Sie zeigt die geschwomme­nen Längen und Armschläge pro Bahn sowie die Zeiten an. Gemeinsamk­eit: Sie betrügen beide. Schade ist, dass beide Uhren es mit dem Zählen nicht so genau nehmen. Schwierigk­eiten hatten die Uhren mit der Disziplin Delfin (Zweieratmu­ng) und Rücken. Hier wurden im Schnitt bis zu zwei Längen auf 200 Meter ignoriert. Bei Beinübunge­n wurde gar auf das Zählen vergessen.

Pausen können zudem nicht einfach durch Wischen über das Display eingelegt werden. Wer auf seinem Trainingsp­lan die nächsten Bahnen nachsieht, muss zusehen, wie die Uhren beinhart weiterzähl­en. Aber immerhin motiviert das schon auch ein wenig, verfälscht aber die Längen- und Gesamtzeit­en.

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Reuters (5) Beide Uhren haben ihre Vor- und Nachteile.
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DIEPRESSE.COM/ SPIELZEUG

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