Digitale Schwimmtrainer im Test
Fitnesstracker gibt es massig am Markt. Für Schwimmer ist die Auswahl überschaubar und meist teuer. Samsung und Garmin bieten nun aber günstige Alternativen.
Sie tracken, vermessen, und im Idealfall motivieren Fitnessarmbänder uns. Egal ob am Laufband oder in der freien Natur, zeichnen sie jeden Schritt und jeden Pulsschlag auf. Sie überwachen den Schlaf – sofern sie nicht an den Strom müssen – und sollen uns in ein gesünderes Leben führen. Radfahrer, Läufer und Fitnessstudio-Fans können meist auf eine große Auswahl zurückgreifen. Vom Einsteiger- bis zum Profigerät.
Für Schwimmer indes ist das Angebot mehr als überschaubar, meist leider im Profibereich angesiedelt und deswegen auch sehr kostspielig. Schön, dass Samsung mit der Gear Fit Pro 2 und auch Garmin mit der Vivo Active 3 nun auch günstigere Alternativen im Portfolio haben. „Die Presse am Sonntag“hat die beiden Geräte zum Vergleich antreten lassen. Vivo Active 3. Schon beim Anlegen der Garmin-Uhr fiel positiv auf, dass sie wissen wollte, ob man Rechts- oder Linkshänder ist, und auf welcher Seite man gerne die Krone hätte. Für 330 Euro ist der Funktionsumfang mehr als brauchbar. Das Gewicht mit knapp 40 Gramm ist sehr angenehm. Das Display ist 1,2 Zoll groß. Jedoch wirkt die Uhr nicht sehr hochwertig verbaut und eher billig. Auch das Kautschuk-Armband kann sensibler Haut zu schaffen machen. Das Display reagiert im Alltag gut, manchmal zu gut. Kaum berührt man unabsichtlich mit dem Hemd das Display, macht es sich bereits selbstständig. Die zur Verfügung stehende Sperrfunktion lässt sich nur mit Fingerspitzengefühl wieder aufheben und hat zur Folge, dass die Uhrzeit nicht mehr angezeigt wird. Warum, wissen wohl nur die Garmin-Entwickler.
Mit der angegebenen Wasserdichtigkeit von 5 ATM (entspricht etwa 50 Meter Tiefe) ist Abtauchen absolut kein Problem. Meerwasser sollte man meiden. Die erwähnte Überempfindlichkeit legt die Uhr im Wasser ab. Kaum berühren ein paar Tropfen das Display oder die Hände sind nass, kann man das Vornehmen nachträglicher Einstellungen vergessen. Demgegenüber steht, dass sich die Poollängen bei der Vivo Active 3 variieren lassen. Jedoch wird die Pulsmessfunktion beim Schwimmen automatisch deaktiviert – ohne Widerrede. Leider, denn auch beim Schwimmtraining ist die Pulsüberwachung durchaus sinnvoll. Samsung Gear Fit Pro 2. Man merkt der für knapp 200 Euro erhältlichen Uhr die Wearable-Erfahrung der Südkoreaner an. Das Einrichten ist schnell abgeschlossen und das dezente, gebogene Display liefert alle wichtigen Informationen auf einen Blick und trackt zuverlässig, was der Hobbysportler wissen will. Bei der Schwimmoption gibt es im Vergleich zu Garmin keine Möglichkeit, die Poollänge anzupassen. Dafür lässt sie sich im Wasser einwandfrei bedienen und misst regelmäßig den Puls. Sie zeigt die geschwommenen Längen und Armschläge pro Bahn sowie die Zeiten an. Gemeinsamkeit: Sie betrügen beide. Schade ist, dass beide Uhren es mit dem Zählen nicht so genau nehmen. Schwierigkeiten hatten die Uhren mit der Disziplin Delfin (Zweieratmung) und Rücken. Hier wurden im Schnitt bis zu zwei Längen auf 200 Meter ignoriert. Bei Beinübungen wurde gar auf das Zählen vergessen.
Pausen können zudem nicht einfach durch Wischen über das Display eingelegt werden. Wer auf seinem Trainingsplan die nächsten Bahnen nachsieht, muss zusehen, wie die Uhren beinhart weiterzählen. Aber immerhin motiviert das schon auch ein wenig, verfälscht aber die Längen- und Gesamtzeiten.