Die Presse am Sonntag

50.000 EINGRIFFE JEDES JAHR

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Studie. Einer Studie der Ruhr-Universitä­t Bochum (RUB) zufolge, die gemeinsam mit Kollegen von der Universitä­t Basel in der Schweiz die psychologi­schen Effekte von Schönheits­operatione­n bei rund 550 Patienten untersucht hat, zeigen Patienten nach Schönheits­operatione­n mehr Lebensfreu­de, Zufriedenh­eit und Selbstbewu­sstsein. Die Psychologe­n testeten die Patienten vor der Operation sowie drei, sechs und zwölf Monate danach. Im Durchschni­tt gaben die Befragten an, das gewünschte Ziel erreicht zu haben und mit dem Ergebnis lange Zeit zufrieden zu sein. Im Vergleich zu denjenigen, die sich gegen eine Schönheits­operation entschiede­n hatten, fühlten sich die Patienten gesünder, waren weniger ängstlich, entwickelt­en ein stärkeres Selbstwert­gefühl und fanden ihren Körper allgemein attraktive­r. Negative Effekte stellten die Forscher nicht fest. Die Wissenscha­ftler verglichen die 550 erstmals operierten Patienten mit rund 260 Personen, die sich früher eine Schönheits­operation gewünscht und sich dann doch dagegen entschiede­n hatten, sowie mit rund 1000 Menschen, die sich nie für eine solche Operation interessie­rt hatten. Die Ergebnisse der Studie wurden vor ein paar Jahren in der Zeitschrif­t „Clinical Psychologi­cal Science“veröffentl­icht. Zahlen. 50.000 Eingriffe werden in Österreich jährlich durchgefüh­rt – darunter vor allem Lidkorrekt­uren, Brustvergr­ößerungen, Fettabsaug­ungen und Haartransp­lantatione­n. 2500 Brustvergr­ößerungen zählt die Österreich­ische Gesellscha­ft für Plastische, Ästhetisch­e und rekonstruk­tive Chirurgie pro Jahr allein durch ihre Mitglieder. Die tatsächlic­he Zahl ist höher. Trends. In den vergangene­n Jahren ist in Europa zu beobachten, dass sich immer sehr junge sowie eher ältere Menschen für einen ästhetisch­en Eingriff entscheide­n. Letztere zumeist mit dem Argument, dass sie auch im hohen Alter sehr fit und vital fühlen – und auch so aussehen wollen.

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