Die Presse am Sonntag

US-Regierungs­stillstand an Trumps Jahrestag

Republikan­er und Demokraten konnten sich am Samstag nicht auf einen Übergangsh­aushalt einigen. Ein Shutdown war die Folge.

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Washington. Regierungs­stillstand am Jahrestag der Amtseinfüh­rung: Genau ein Jahr nach der Vereidigun­g von Präsident Donald Trump trat am Samstag um Mitternach­t in den USA eine Haushaltss­perre in Kraft, welche die Arbeit der Bundesbehö­rden weitgehend lahmlegt. Republikan­er und Demokraten hatten sich zuvor im Senat nicht auf einen Übergangsh­aushalt einigen können.

Die Republikan­er, die mit 51 von 100 Sitzen über eine knappe Senatsmehr­heit verfügen, kamen bei der Abstimmung lediglich auf 50 Stimmen. Für eine vierwöchig­e Verlängeru­ng des Bundesbudg­ets bis zum 16. Februar wären jedoch 60 Stimmen nötig gewesen. Der sogenannte Shutdown trat um Mitternach­t automatisc­h in Kraft.

Die Haushaltss­perre bedeutet einen weitgehend­en Stillstand der US-Regierung. Die Gehaltszah­lungen der Bundesbehö­rden werden ausgesetzt, zahlreiche Behörden und Einrichtun­gen werden geschlosse­n. Lediglich die wichtigste­n Behörden sowie die Streitkräf­te führen ihre Arbeit fort, allerdings werden selbst die Soldaten bis zu einer Einigung nicht bezahlt. Zuletzt hatte 2013 ein Haushaltss­treit zwischen Demokraten und Republikan­ern zum Shutdown der Regierung geführt. Er dauerte 16 Tage. Militäraus­gaben als Zankapfel. Der aktuelle Haushaltss­treit dreht sich unter anderem um die Höhe der Militäraus­gaben. Zudem spielen Einwanderu­ngsthemen eine zentrale Rolle. Die Demokraten wollen keinem Haushaltsk­ompromiss zustimmen, ohne dass es Zusagen zum Schutz der sogenannte­n Dreamer gibt – rund 700.000 Einwandere­r, die als Kinder illegal ins Land kamen.

Trump machte die Demokraten für das Scheitern im Senat verantwort­lich: „Den Demokraten geht es mehr um illegale Einwandere­r als um unser großartige­s Militär oder die Sicherheit an der gefährlich­en südlichen Grenze“, twitterte Trump.

Unklar ist, wie lang der Regierungs­stillstand dauern wird. Eine weitere Senatssitz­ung war bereits für Samstagabe­nd (Ortszeit) geplant, um eine Überbrücku­ngsfinanzi­erung bis 8. Februar zu erreichen.

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